Bali

Bali

Den nächsten Tag verbrachten wir nochmals am Strand. Ich nahm meine erste SUP- Lektion, und Reto und Cédric machten im Kanu eine Ausfahrt. Die Fische haben jetzt eine neue Männersonnenbrille. Auch so kann man das Meer mit Plastik verunreinigen.
Im Gegensatz zu den Jungs landete ich nicht nur einmal im Wasser, hatte aber meine Brille wohlweislich an Land gelassen.
Das Stand-Up-Paddeln machte zwar Spass, aber bei diesen Wellen sollte man vielleicht eher Surfen.
Wir mussten nochmals nach Kuta, eine Brille kaufen. Qualitätsware.
Schweren Herzens machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg in den Norden.
Wieder mit dem Freund eines Kollegen des Taxifahrers vom ersten Tag. Wir verstauten unser Riesengepäck (hier in Bali brauchen wir kaum einen Viertel davon, da es immer warm ist) und tuckerten los.
Dass der Weg so weit und beschwerlich sein würde, hatten wir nicht gedacht, da die Distanz zwischen Jimbaran im Süden und Lovina eigentlich nur etwa 120km beträgt.
Der Weg führte aber über die Berge, und unser Fahrer sowie das Vehikel hatten nicht sehr viel Power. So tuckerten wir dahin und erreichten erst knapp fünf Stunden später unser Ziel in Lovina.
Obwohl die Fahrt sehr lange dauerte, war sie doch sehr schön. Wir sahen viel von Bali. Tempel, Dörfer, Reisterrassen und Vulkane.
Nicht nur die Natur scheint hier im Norden viel saftiger zu sein, auch die Dörfer sind anders. Die Häuser sind etwas weniger üppig dekoriert, fast bescheiden. Insgesamt ist es ruhiger hier. Man sieht auch deutlich weniger Touristen.
Wir wohnen auch nicht mehr in einem riesigen Hotelkomplex, sondern in einer kleinen Villa in Gehdistanz zum Meer und sehr zentral.
Unsere Unterkunft ist sehr geräumig, hat zwei grosse Schlafzimmer mit je einem Bad, einen grossen Aussenwohnbereich und einen eigenen kleinen Pool.
Gleich nebenan ist nochmals eine gleiche Villa, und das Ganze wird betreut von einer Frau und ihren mindestens vier Angestellten.
Die Jungs geniessen es hier sehr, und auch uns gefällt es gut. Der Strand ist vom Vulkangestein schwarz, und daher sehr heiss. Und leider auch sehr verschmutzt. Am Strand fliessen einige Flüsse und Bäche ins Meer, und die Farbe dieser Grützen lädt nicht gerade zum Baden ein.
Klar, es ist absolute Low-Season im Moment. Vielleicht werden die Strände im Juli, August und Dezember gereinigt und sehen besser aus, aber das löst das Verschmutzungsproblem ja nicht.
So gingen wir nicht ins Wasser, sondern buchten uns in aller Herrgottsfrühe eine Bootstour zu den Delfinen. Um 6 Uhr starteten wir und genossen einen traumhaften Sonnenaufgang auf einem kleinen ehemaligen Fischerboot. Dann warteten wir auf die Delfine. Wie etwa hundert andere kleine Boote und ihre Insassen auch.
Tatsächlich tauchten auch Dutzende Delfine auf. Faszinierend. Aber sie tauchten meist sofort wieder unter. Die Szenerie war grotesk. Einige Delfine tauchen auf, und gleich darauf rasten praktisch alle Boote mit vollem Tempo mitten ins Geschehen, was die Delfine natürlich zum Untertauchen brachte. Dies wiederholte sich unzählige Male. Wie lange die Delfine sich das noch gefallen lassen?
Als dann die meisten Boote wieder abgedüst waren und etwas Ruhe einkehrte, konnten wir die Delfine besser und länger beobachten. Es war ein tolles Erlebnis!
Heute fuhren wir zu Wasserfällen in die Berge. Bereits online haben wir gelesen, dass der AB- und Aufstieg zu den Wasserfällen einige Schweisstropfen kosten würde, wir aber mit einem tollen Erlebnis belohnt würden.
Gleich auf dem Parkplatz boten viele einheimische Guides ihre Dienste an.  Wir wussten zwar, dass der Weg gut beschildert ist und es problemlos auch alleine möglich wäre, die Fälle zu erreichen. Trotzdem nahmen wir einen Guide. Es hat momentan kaum Touristen hier, und den Menschen fehlt diese Einnahmequelle. Da fanden wir, dass uns diese paar Franken ja nicht weh tun. Insbesondere wenn man daran denkt, wie horrende Beträge wir in Australien für alle Aktivitäten ausgegeben haben.
Der Guide war ein interessanter Mensch. Er ist Bauer gleich im Gebiet der Wasserfälle. Wir trafen auf der Treppe auch seine (sehr alt aussehende) Mutter an, die die Treppen wischte.
Der Abstieg war steil und die Treppe sehr glitschig, die Wasserfälle aber sehr imposant und auch einigermassen gut zugänglich. Wir mussten durch das Flussbett wandern und über Steine klettern. Cédric war total im Element und es gefiel ihm supergut. Luc war es eher zu nass, er wollte die Wasserfälle „abstellen“.
Der Aufstieg war zwar nicht so beschwerlich wie erwartet, zeigte aber doch gewisse konditionelle Defizite auf…
Beim Aufstieg kauften wir dann auch wieder so einiges: Räucherstäbchen (Cédric findet die toll) und Duftöl. Zudem probierten wir kleine giftgrüne Küchlein, die aus Reis, Kokos und einer anderen Pflanze hergestellt werden. Angerichtet in einem Bananenblatt, dekoriert mit Palmzucker und Kokosraspeln. Ein Gedicht! Besser als jeder Winforce-Energiegel. Danach gings wieder flott!
Zurück in Lovina genossen wir nochmals unser Häuschen und liessen uns gleich hier bekochen. Das balinesiche Essen war sehr lecker, und entspannt war es sowieso. So entschieden wir, dass wir auch morgen nochmals hier essen werden.
Morgen ist bereits unser letzter Tag in Lovina. Wir haben uns entschieden, dass wir die Nacht vor dem Rückflug wieder im Hotel in Jimbaran verbringen werden. Wenn wir vor dem langen Rückflug noch eine Fünfstündige Taxifahrt haben, wird die Rückreise sonst zu einer zu grossen Tortur.

Green Island ….. Bali

Green Island ….. Bali

Zuerst aber hatten wir noch die letzten Tage in Australien zu geniessen. Auf der Rückfahrt nach Cairns machten wir in Palm Cove einen Übernachtungshalt. Dieser Campingplatz ist schön gelegen. Es sind einige Schritte zum Strand und in den Ort Palm Cove. Der Ort ist recht chic herausgeputzt, es scheint hier ein Senioren-Refugium zu sein. Mit vielen Hunden. Oder Pingos, wie Luc jetzt den Hunden sagt. Er meint Dingos und findet, alle seien gefährlich.
Weiter ging es zurück nach Cairns, nochmals in den Bespassungscampingplatz. Das freute die Jungs, und sie rutschten sich fast die Badehosen durch.
Am nächsten Tag starteten wir zu unserem letzten Ausflug. Per Schiff ging es nach Green Island. Diese Insel erreicht man mit dem Schiff in einer knappen Stunde. Green Island ist klein, hat aber einige schöne Plätze zum Schnorcheln. Damit Luc auch mal die Unterwasserwelt entdecken konnte, haben wir das Rundum-Sorglos-Paket inklusive Glasbodenboot gebucht.
Die Glasbodenboottour war eindrücklich, die Unterwasserwelt hier war bunt und vielfältig. Eine Meeresschildkröte stattete uns auch einen Kurzbesuch ab.
Nach der Glasbodenfahrt ging es weiter zum Schnorcheln. Zuerst musste man aber noch ein unglaublich abartiges Retortentourilädeligebiet durchqueren. Ausgerichtet auf asiatische Touristen, genauer gesagt Chinesen.
Es hatte auch gefühlte 99% Chinesen auf der Insel. Reto und ich mögen die Chinesen je gerne, und wir alle kennen das Treiben auf dem Schwanenplatz. Hier war es etwa das Gleiche, einfach in Warm.
Nun denn, Schnorcheln gehört dann eher nicht zu ihrem gedrängten Tagesplan, und so war es zum Schnorcheln eher ruhig.
Was man von der Unterwasserwelt nicht behaupten konnte. Es war wunderschön zum Schnorcheln, und auch Cédric kam erst aus dem Wasser, als er blaue Lippen hatte. Er war ebenso begeistert von den Fischen, wie von den farbenprächtigen Korallen. Besondere Freude hatte er an den Fischen, die aussahen wie Dori und Nemo, und an einem königsblauen Seestern. Und eine Seeschlange hat er auch gesehen, was er mir natürlich an Land sofort erzählte.
Nachdem Cédric wieder an Land war, schnorchelte Reto noch weiter und erlebte sein persönliches Schnorchelhighlight. Er schwamm einige Minuten mit einer Meeresschildkröte. Die Schildkröte fühlte sich anscheinend durch seine Anwesenheit nicht gestört. Sie blickte einige Male zurück und erkannte Reto offensichtlich als Artgenossen. Dazu erspar ich mir jetzt einen Kommentar, obwohl er sich aufdrängen würde. Von wegen fliehendem Kinn und so. Aber wie gesagt, kein Kommentar.
Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und schnorchelte nochmals los. Auch ich war völlig fasziniert von der bunten Unterwasserwelt und gab nicht auf, bis auch ich eine Schildkröte sah. Wir schwammen zwar nicht nebeneinander, aber ich war trotzdem total aus dem Häuschen. Dies war ein würdiger Abschluss von unserem Australien-Aufenthalt.
Am nächsten Morgen mussten wir dann unsere Sachen zusammenpacken (jesses, haben wir echt schon soooo viel eingekauft?!?) und unser heissgeliebtes Wohnmobil abgeben. Fast hätte ich es noch abgefackelt, als ich Mikrowellenpopcorn machte. Naja, nur das Popcorn fing Feuer. Es bot sich nun ein neues Dufterlebnis. Aber ich finde, der Kokelgeruch ist fast noch besser als der ich-weiss-nicht-was-der vor-uns-im-Wohnmobil-ausgekippt-hat- Geruch.
Das war denen von der Vermietung egal. Sie nahmen das Womo auch stinkend und mit einigen Tellern weniger kommentarlos zurück.
Den Tag verbrachten wir nochmals an der Lagune in Cairns, und flogen erst spätabends weiter nach Bali. Weil wir mitten in der Nacht ankamen, haben wir uns im Voraus ein Hoteltaxi bestellt.
Empfangen im Auto wurden wir mit Erfrischungsgetränken und Erfrischungslappen. Wir ahnten bereits, dass unser Hotel keine Absteige sein wird. Unser Zimmer hier ist ziemlich toll. Zweistöckig, mit zwei Badezimmern. Und riiiesig. Eine Unglaubliche Umstellung zum Wohnmobil. Aber wir haben uns bereits daran gewöhnt…
Die Hotelanlage ist ebenfalls riesig, mit vielen Pools, eigenem Strandzugang, grossen Parkanlagen und mehreren Restaurants. Alles ist sehr balinesisch und wir sind hier in eine völlig andere Welt abgetaucht.
Wobei es für uns sehr gewöhnungsbedürftig ist, dass zweimal am Tag jemand das Zimmer aufräumt. Nach einer ausgiebigen Baderunde unternahmen wir unseren ersten Ausflug zu einem bekannten Tempel, der auf einer Klippe steht. Für die Kinder waren die aggressiven Affen spannender als der Tempel, und für die indonesischen und chinesischen Besucher waren Luc und Cédric sehr beliebte Streichel- und Fotoobjekte.
Abends assen wir am Strand in Jimbaran. An dieser Promenade stehen die Tische abends am Sandstrand bis fast ans Meer. Wunderschön und romantisch. Und auch lecker. Dieser Ort hat aber auch eine tragische Geschichte. 2005 detonierten an dieser Strandpromenade mehrere Sprengsätze.
Am nächsten Tag unternahmen wir nachmittags einen Ausflug nach Kuta.
Kuta ist DER Massentourismushotspot in Bali, mit allem, was dazugehört.
Viele Marktstände, die alle fast das Gleiche verkaufen, unzählige Shops von bekannten Marken, Fastfoodläden und Bars reihen sich in einem unübersichtlichen Gewirr aneinander. Der Strand ist aber wunderschön, und es gibt viele improvisierte Kühlbox-Plastikstuhl-Strandeizli und noch mehr Frauen, die einem irgendetwas Gutes tun wollten Massage, Pediküre oder Haare flechten. Ich hab jetzt Blüemli auf meinen Zehennägeln…
Kuta ist aber auch der Ort der Anschläge von 2002 und 2005. Gedenktafeln erinnern an diese schrecklichen Ereignisse.
Heute machten wir dann einen Ausflug. Der Taxifahrer unseres Vertrauens holte uns ab. besser gesagt dessen Bruder…
Den ersten Halt machten wir an einer „Tanzveranstaltung“. Wir erwarteten traditionelle balinesische Tänze, geboten wurde uns aber eine skurrile Komödie, die nur sehr entfernt etwas mit Tanzen zu tun hatte. Da in dem Stück aber Drachen, Hexen und einige prunkvoll verzierte Gestalten auftraten, waren die Jungs fasziniert. Fasziniert waren wir vor allem von der ganzen Szenerie, die sich da rundherum abspielte.
Indonesische Touristen wurden gleich carweise herangekarrt, mit Kind und Kegel. Es waren nur wenige Langnasen vor Ort. Als wir eintrafen, war die Arena schon gut gefüllt, und der Platzanweiser suchte für uns Plätze. Sofort wollten alle Platz machen, damit sie neben uns sitzen durften, und alle wollten Luc und Cédric fotografieren, anfassen und knuddeln.
Cédric setzte seinen Killerblick auf, er fand das gar nicht lustig. Luc verkroch sich ganz scheu zu mir, was die Fotomafia noch putziger fand.
Die Jungs wurden mit allerlei Zeltli eingedeckt und wir hätten mal wieder gute Geschäfte gemacht, wenn wir Geld für alle Fotos genommen hätten.
Das Theater war eine totale Freakshow. Weiter ging es zu zwei Tempeln, wo wir die mystischen Figuren bestaunten. Auf der langen, ziemlich verkehrsreichen Taxifahrt konnten wir vieles sehen.
Es war spannend, wie hier die einzelnen Handwerksbereiche nach Gebieten aufgeteilt sind. Das heisst, in einem Ort gib es vor allem Batikmanufakturen, im nächsten arbeiten die Steinmetze, etwas weiter wird geschnitzt und das nächste Dorf lebt vom Silberschmuck.
Wir wehrten uns erfolgreich dagegen, dass unser Taxifahrer uns in diese Läden schleppte und fuhren dann weiter nach Ubud.
Hier war es dann etwa so, wie wir uns das vorgestellt haben. Viele Marktstände, die den üblichen Ramsch verhökern, aber auch viele kleine Lädeli, liebevoll eingerichtete Cafés und eine angenehme Hippieathmosphäre. Herzerwärmend war eine Szene heute an einem Markt. Ein kleiner Junge spielte am Stand seiner Eltern auf dem Smartphone ein Legospiel, das auch unsere Jungs auf dem Tablet ab und zu spielen. Luc erkannte die Melodie und ging sofort zu dem Jungen hin, um ihm beim Spielen zuzusehen. Der Junge und Luc starrten daraufhin beide ins Handy, und der Junge holte noch einen Stuhl für Luc dazu. Die zwei Knirpse hatten dann eine kleine Konversation, jeder in seiner Sprache. Und doch verstanden sie sich. Irgendwie vorbildlich. Wir kauften an diesem Stand aber trotzdem nichts.
In Ubud hätten wir gerne noch etwas mehr Zeit verbracht, aber es wurde bereits Abend,  und die Jungs fanden es dann irgendwann trotz neuem Holzdüsenjet nicht mehr so witzig.
Wir fuhren dann wieder zurück ins Hotel, in die geschützte Retortenwelt, fern von der Realität.
So faszinierend diese exotischen Kunstwerke, Tempel, Gottheiten und Bräuche auch sind, so verstörend empfinden wir einige Sachen hier. Diese Armut abseits der Touristenpfade, die von überall identischer Billigware überfüllten Märkte und dieses unglaubliche Verkehrschaos bilden einen harten Kontrast zu dem, was wir hier in der Hotelanlage erleben. Trotzdem ist es spannend, zu sehen, wie das Leben hier pulsiert! Viele Erinnerungen an unsere Chinareise vor zehn Jahren werden hier wieder aufgefrischt.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten zehn Tage und möchten diese Insel unbedingt noch besser kennenlernen!

Cairns … Cape Tribulation …

Cairns … Cape Tribulation …

Weiter ging es mit unserer Reise. Unseren ersten Halt machten mir im Paronella-Park. Dies ist kein Nationalpark, sondern mehr ein privater Botanischer Garten mit Ruinen eines Gutshauses und dessen Nebenhäusern. Der Park war äusserst schmuck und romantisch. Die Parkanlage ist etwas verwildert und die alten Gemäuer sind mit Moos überwachsen. Zum nicht ganz günstigen Parkeintritt gehörte eine Führung und Futter für die Fische und die Schildkröten. Unser mässig motivierte Tourguide erklärte uns, dass auch noch ein in die Jahre gekommenes Krokodil in der Anlage lebt….
Gesehen haben wir das Tier aber nicht, was mich jetzt auch nicht gerade traurig machte.
Im Parkeintritt enthalten war auch ein Einttritt zum Mamu Canopy Walk,Skywalk in den  Baumkronen. Der Walk wurde erstellt, nachdem der Zyklon Harry im Jahre 2006 eine Schneise durch die Wälder des Wooroonooran National Park gezogen hat.
Die Aussicht ist wunderbar, und es gab viele eindrückliche Pflanzen zu entdecken. Nach einer kurzen Weiterfahrt waren wir dann in Cairns. Wir checkten in eiem riiiiiesig grossen Camoingplatz ein. Der Campingplatz hatte sämtliche Schikanen, die ein Kinderherz höher schlagen lässt, und war generell sehr gut ausgestattet und sauber. Zudem halb leer. Also eigentlich alles perfekt. Aber hier wurde uns klar, dass unsere Reise in Australien bald zu Ende ist. Wir werden am 11. Mai in Cairns das Wohnmobil abgeben und dann nach Bali weiterfliegen. Es brauchte an diesem Abend eine grosse Flasche Rotwein….
Aber noch blieben uns einige Tage, und so erkundeten wir am nächsten Tag nach einer ausgedehnten Splashparkrunde die Stadt Cairns. Wir kurbelten so richtig die Wirtschaft an (hoffentlich passen wir nach den Ferien überhaupt noch in die Kleider…), und erholten uns nachher an der Lagune. Dies ist ein grosser Salzwasserpool mit Sandstrand am Meer.
Das Meer hier ist nicht gerade einladend, einerseits wegen des eher sumpfigen Strandes, andererseits wegen den Quallenwarnungen.
Cédric war kaum wieder aus dem Pool rauszukriegen, und als wir dann eine riesige Spielplatzanlage besuchten, war es um die Jungs geschehen…. Der Spielplatz war äwirklich unglaublich. Mehrere Kletterburgen, Spinnennetze und Rutschbahnen, ein Baumstammritiseili und drei (!) Wasseranlagen boten den Kindern alles, was das Herz begehrte.
Wir mussten unsere Jungs fast lossägen… Während der langen Busfahrt zurück zum Camping fing es dann an, zu regnen wie aus Kübeln.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden. Die Sonne schien wieder und wir landeten in Port Douglas. Ein schmucker Ferienort für eher gut betuchte Gäste. Vor allem die Hotelanlagen seien hier sehr exklusiv, und manche internationale Promi verbringe seine Ferien dort. Wir haben keinen gesehen, aber uns gefielen die vielen Pubs und die hübschen Läden, die allerlei Schnickschnack verkauften.
Wir assen in einem Pub zu Mittag du tranken ein Bier mehr, als wir wollten… Ich frage mich immer noch, warum Reto, als er zwei Fanta bestellen wollte, mit zwei Spezialbieren zurückkommen konnte…
Zum Glück musste Reto nur noch einige Minuten fahren, und es war kein Gartenhag im Weg. So erreichten wir unversehrt unseren Camping und die Kinder badeten und spielten, bis es dunkel wurde.
Wir machten uns nun auf zum Cape Tribulation, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Weiter nördlich gelangt man nur mit einem 4WD.
Auf der schönen Küstenstrasse fuhren wir Richtung Norden. Man konnte immer wieder einen Blick auf das Meer und die unglaublich langen Strände werfen. Die Vegetation ist üppig, und an vielen Orten grenzt der Regenwald direkt an den Sandstrand. Sieht toll aus!
Der Daintree River ist die Grenze zum Nationalparkgebiet. Über diesen Fluss gibt es keine befahrbare Brücke, man gelangt nur mit einer Kabelfähre ans andere Ufer. Bevor wir das Wohnmobil verluden, machten wir noch eine Schifffahrt auf dem Daintree River. Eine Krokodiltour sozusagen. Wir sahen tatsächlich einige Krokodile, von ganz klein zu ziemlich gross.
Cédric war ziemlich beeindruckt, dass diese Krokodile WIRKLICH hier leben, einfach so, frei. Wenn wir jetzt sage, dass es hier Krokodile hat, gibt es keine Diskussion mehr, ob wir baden können oder nicht….
Nach der Überfahrt über den River fuhren wir auf einer sehr kurvigen und engen Strasse zu unserem Campingplatz. Eine Schotterstrasse führte uns zu einem Paradies…. Der Platz ist sehr einfach es gibt nur je 2 Toiletten und eine Dusche, kein Telefonnetz und geparkt wird auf der Wiese.
Aber es sind kaum 30m durch einen Palmenwald zum Sandstrand. Am Strand herrscht zwar Badeverbot, es ist aber ein traumhafter Ort. Es liegen unzählige Kokosnüsse am Boden, und man hat unweigerlich den Bacardi-Song im Ohr… What a feeling…
De Wir starteten zum Kokosnussweitwurf und genossen die Ruhe und die Einfahheit. In der Holzhütte beim Camping gibt es eine liebevoll gestaltete Outdoorbar, und abends werden im Holzofen Pizzen gebacken. Es gibt etwa sechs verschiedene Pizzas, sonst nichts.
Die Leute, die den Camping führen, sind kaum 30 und tiefenentspannt. Die Pizza war grossartig, die Kinder spielten mit anderen Jungs, und wir können uns keinen besseren Ort vorstellen…
Manchmal braucht es gar nicht viel, um sich so frei und glücklich zu fühlen.
In der Nacht begann es aber zu regnen, und es regnete heute fast den ganzen Tag. Immer wieder, und die Wolkenbrüche sind jeweils sehr heftig. Wir besuchten hier das Daintree Discovery Centre und liessen uns sehr viel Zeit. In diesem Centre gibt es Informationsfilme, -Tafeln und mehrere kurze Boarwalks durch den Regenwald. Das Ganze mit (deutschem) Audioguide. Es war trotz Regen sehr spannend. Die Kinder fanden vor allem den Walk toll, wo Jurassic-Park-mässig Urtiere am Wegrand standen. Die Skulpturen bewegten sich und machten Geräuschen…. Den Rest vom Tag verbrachten wir mit Boardwalks durch den Regenwald. Es ist unglaublich eindrücklich, wie sich die Pflanzen an das Klima hier adaptiert haben. Der Boden wird immer wieder stark überflutet, was fast schon Bizarre Wurzelgebilde für die Pflanzen erfordert. Leider regnet es immer wieder und es windet sehr stark. Wir übernachten aber heute noch einmal auf diesem traumhaften Campingplatz, bevor wir morgen wieder Richtung Cairns aufbrechen.
Wir haben nun definitiv den nördlichsten Punkt unserer Reise in Australien erreicht. Eigentlich haben wir noch lange nicht genug. Wir haben uns an das Leben im Wohnwagen gewöhnt und lieben es. Die Jungs fühlen sich hier zu Hause.
Wir würden Cédric und Luc so gerne auch noch den Norden und die Westküste zeigen. Es war schön hier im Osten, aber für Reto und mich war es ein ganz anderes Australien, als wir es vor 9 Jahren kennengelernt haben. Erst hier, ganz im Norden, spüren wir diese Ruhe und diese unglaubliche Weite der Natur, die wir im Westen so genossen haben.
Aber es gibt noch viele schöne Orte zu entdecken, nicht nur in Australien, und so freuen wir uns auf Bali…… Wird sicher auch Bacardi-Feeling geben dort…. Und auch mal wieder eine Dusche nur für uns… Und ein gut duftendes (oder wenigstens neutrales) Bett…

 

Segeltörn @Whitsunday Island … Magnetic Island … Mission Beach

Segeltörn @Whitsunday Island … Magnetic Island … Mission Beach

Der Segeltörn war ein voller Erfolg! Mittags um 12.30 trafen wir uns am Hafen mit den anderen Mitreisenden und der Tourorganisatorin. Unsere Mitreisenden machten nicht gerade erfreute Gesichter, als sie unsere zwei Jungs sahen. Alle hatten wohl ein romantisches Reislein erwartet, und jetzt war ausgerechnet auf ihrem Boot eine Familie mit zwei Rotznasen…
Wir können es ihnen nicht verübeln, es wäre uns wohl gleich gegangen. Unsere Reisegruppe Pinguin bestand aus einem Ü70 Ehepaar aus Holland, einem jungen Holländischen Pärchen, einem deutschen Paar und einer Schweizerin aus der Romandie. Zudem war Olivia dabei, die sich ums Leibliche Wohl von uns kümmerte und Thierry, unser Kapitän, ein etwa 50jähriger französischer Seefuchs.
Das Boot war relativ klein, und es war rasch klar, dass wir alle ziemlich nah miteinander in Kontakt kommen würden. Ob wir wollten oder nicht.
Schon bald nach der Abreise per Motor begannen wir zu segeln. Luc musste nun an Deck immer eine Schwimmveste tragen. Seine Begeisterung dafür hielt sich in Grenzen, doch sein Widerstand brach rasch zusammen, als er merkte, dass dieses Boot sehr stark den Wellen folgt und er sich nicht gut bewegen kann. Wir segelten einige Stunden und genossen das tolle Wetter, den frischen Wind und die schöne Sicht auf die Whitsunday-Inseln.
Unglaublich entschleunigend, so eine Bootsfahrt!
Wir konnten alle etwas beim Segeln mithelfen (diejenigen, die kein Kind halten mussten). Thierry, unser Kapitän mit viel Charme und Witz, liess sich auch gerne beim Steuern helfen, und so nahm Cédric ziemlich lang die Position des Steuermannes ein. Das war ein tolles Erlebnis für Cédric und machte die Fahrt sehr kurzweilig. Überhaupt war es den Kindern keinen Moment langweilig. Es bewegte sich immer etwas, es gab viel zu sehen und zu tun.
Wir legten kurz an und dann starteten wir zur ersten Schnorcheltour. Alle erhielten Schutzanzüge wegen der hier überall vorkommenden Quallen und los gings! Cédric schnorchelte auch mit und war begeistert und auch etwas erschreckt von den vielen Fischen, die er sah.
Leider hat auch hier der Zyklon einiges durcheinandergebracht, und so war die Pflanzen- und Tierwelt unter Wasser nicht so bunt, wie wir das gerne gesehen hätten.
Nach einer kurzen Weiterfahrt ankerten wir vor einer Insel und genossen einen traumhaften Sonnenuntergang. So intensive Farben am Horizont habe ich schon lange nicht mehr gesehen! Und als es ganz dunkel war, zeigten sich unzählige Sterne am Himmel. Es war wunderschön.
Thierrys Musikgeschmack traf den meinen ziemlich gut, und so wurde das Ganze noch romantischer. Sogar die Jungs waren ganz begeistert. Nach einem guten Nachtessen mit dem BYO-Wein gingen die Jungs zu Bett. Reto schlief mit Cédric in der gleichen Koje, ich mit Luc.
Für mich und Reto war es nicht die ruhigste Nacht, aber die Jungs haben geschlafen wie die Murmeltiere. Für meinen Geschmack hat es etwas zu sehr gerumpelt und geschüttelt, zudem waren die Kojen ziemlich eng.
Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass die meisten nicht sehr gut geschlafen hatten. Alle waren überrascht, dass die Kinder so ruhig waren. Die Gemüter hatten sich also etwas entspannt…
Nach dem Morgenessen schnorchelten wir gleich beim Ankerplatz, und ich ging dieses Mal mit. Die Fische waren ziemlich neugierig, und sie kamen gleich schwarmweise. Es könnte auch damit zu tun haben, dass Thierry die Fische fütterte.
Cédric fand es dann irgendwann zu fischig und etwas furchteinflössend, und so beendete er seinen Schnorchelgang etwas früher!
Wir fanden es aber toll, dass er überhaupt ins Wasser gekommen ist, denn in der Dämmerung am Vorabend sahen wir einige grosse Fische umherschwimmen.
Wir segelten noch ein Stück weiter und schnorchelten noch eine Runde. Der Wind war inzwischen stark, sodass die Weiterfahrt ziemlich ruppig wurde. Cédric, der sich in die Koje zurückgezogen hatte, kam etwas bleich wieder an Deck und hätte beinahe das Meer bereichert, erholte sich aber an der frischen Luft ziemlich schnell.
Das Mittagessessen nahmen wir dann in einer Bucht bei Whitsunday Island ein. Um uns herum schwammen Meeresschildkröten, und einige von uns, inklusive Reto, sahen sogar Dugongs (Seekühe).
Gestärkt starteten wir an Land zu einem kleinen Spaziergang auf eine Aussichtsplattform, wo man einen wunderschönen Blick auf den schneeweissen Strand Whitehaven Beach hat. Ich verwende gerade nur Superlativen, aber dieser Ausblick und dieser Strand waren unbeschreiblich. Postkartenmässig. Dieser Strand ist das Highlight der Whitsunday-Inseln, und wird täglich von hunderten Touristen besucht. Es gibt sehr viele Tagestouren zu diesem Spot, der aber ziemlich weit entfernt ist. So sind die meisten jeweils am späten Vormittag oder Mittag hier.
Wir waren nachmitttags dort und mussten erst kurz vor dem Eindunkeln wieder zurück aufs Boot. Am Schluss waren wir die letzten auf der Insel, was dieses Erlebnis noch eindrücklicher machte. Und vor allem die Fotos toller, da kaum Menschen zu sehen sind. Ausser wir natürlich. Auf schätzungsweise 1587 Bildern.
Total happy schipperten wir noch etwas weiter, mit Motor, da der Wind gerade eine kurze Pause machte.
Müde und glücklich schliefen wir diese Nacht viel besser. Luc und Cédric schliefen wieder wie die Murmeltiere.
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter von seiner unschönen Seite. Ein starker Wind blies, es war bedeckt und zeitweise regnete es. Da wir aber nur noch nach Airlie Beach zurück mussten, war uns das ziemlich egal.
Reto und Cédric waren nah bei Thierry auf ihrem Sonderplätzchen, und der Rest von uns zog sich unter Deck zurück. Es schaukelte sehr stark, und eine nach dem Anderen ging wieder auf Deck…
Mir wars auch ziemlich übel, und mein Zustand besserte sich erst, als ich mit Luc wieder an der frischen Luft war.
Pünktlich zur Ankunft im Heimathafen schien wieder die Sonne. Ein würdiger Abschluss für diesen wunderschönen Trip. Und ein tolles Geburtstagsgeschenk von meinen Männern an mich!
Es war schon bald Mittag, und so fuhren wir gleich weiter nach Townsville. Nach einem Grosseinkauf ruhten wir uns auf dem Campingplatz aus und schmiedeten bereits wieder Inselpläne.
Von Townsville aus kann man mit einer schnellen Fähre nach Magnetic Island schippern. Die Insel ist berühmt für ihre tollen Strände und die Koalas, die man hier mit etwas Glück sehen kann.
Die Insel ist nicht sehr gross, und es gibt einen Bus, der die Touristen herumchauffiert. ODER man kann sich ein Moke mieten, das ist ein Miniauto ohne Dach ohne Tür ohne Radio und ohne alles…
Das Testosteron in der Familie fands toll, ich war etwas enttäuscht, dass wir nicht ein rosarotes Auto erhielten. Aber es war sehr lustig, mit dieser Kröte herumzudüsen. So bitzli Cabriofeeling für Arme.
Auf dem Buschwalk wollten wir noch Koalas sehen. Und haben tatsächlich einen gesehen! Wir konnten unser Glück kaum fassen und freuten uns wie die Schneekönige! Der Koala, der noch friedlich döste, muss unsere Aufregung gespürt haben. Er wollte wohl einfach wieder seine Ruhe haben und öffnete für einige Minuten seine Augen, um uns gelangweilt anzublicken. Er hatte das Posing aber richtig gut drauf, und so haben wir jetzt die typischen Koalabilder. Sälber gmacht…
So wurde diesem Ausflug wieder das Sahnehäubchen aufgesetzt!
Heute Morgen fuhren wir dann weiter nach Mission Beach. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zum Big Crystal Creek. Vor allem der Rockslide Walking Track war toll. Das sind Wasserlöcher auf verschiedenen Ebenen, die mit Wasserfällen oder eben Naturrutschen verbunden sind.
Ähnlich wie im Maggiatal, einfach in Warm. Cédric konnte kaum genug kriegen.
Kaum waren wir auf dem Campingplatz in Mission Beach angekommen, zeigte uns der Platzwart eine Riesenechse. Ich habe den Namen der Echse vergessen, aber Cédric meinte, sie sehe aus wie ein Krokodil.
Der Campingplatz grenzt unmittelbar an den Regenwald, und so kommen hier einige Tiere regelmässig vorbei. So auch die Southern Cossowaries, das sind flugunfähige, emuähnliche Vögel mit blauen Köpfen und zotteligem, schwarzen Gefieder. Sehen lustig aus, sind aber recht gross und daher auch etwas gfürchig.
Ein Cossowarie spazierte friedlich mit seinen zwei Jungen über den Campingplatz.
Manchmal wäre es wohl spannend, zu wissen, was da alles nachts um den Wohnwagen herumschleicht……..

Keppel Island …… Eungella National Park …… Mackay ….. Airlie Beach

Keppel Island …… Eungella National Park …… Mackay ….. Airlie Beach

Von Hervey Bay ging es dann weiter, eine ziemlich lange Strecke lag vor uns. Tagesziel war Yeppoon, ein kleiner Ort an der Küste. Wenn wir so lange fahren, suchen wir uns jeweils einen tollen Campingplatz mit Splashpark, Pool und Spielplatz, damit die Jungs sich noch etwas austoben können.
Bis jetzt fahren wir diese langen Strecken ohne Pause, und so haben alle am Ziel einen ordentlichen Bewegungsdrang. So machten wir auch heute wieder zu fast unanständig später Stunde den Pool unsicher. Die Osterferien sind hier nun bald zu Ende, und die Campingplätze leeren sich.
Die Aussie-Kinder müssen am Montag wieder zur Schule, und das merkt man hier ganz deutlich.
Nach einer ruhigen Nacht entschieden wir uns am Morgen spontan für einen Inseltrip zu den Keppel Islands. Am nahe gelegenen Hafen fährt zweimal täglich eine kleine Fähre zur Insel. Die Fahrzeit beträgt eine gute halbe Stunde, und es sollte eine lustige Überfahrt werden. Unsere Seetauglichkeit wurde bei hohen Wellengang ein erstes Mal hart auf die Probe gestellt. Wäre Momeni Marianne dabei gewesen, hätte sie wohl bereits nach etwa zwei Minuten über der Reling hängend die Meerestiere gefüttert.
Unsere Jungs haben die Achterbahngene in sich und amüsierten sich königlich. Ich war froh, als wir uns der Insel näherten und wieder festen Boden unter den Füssen hatten. Da es keinen Hafen hat auf dieser kleinen Insel, mussten wir über einen kleinen Steg direkt ins Wasser.
Die Insel ist ein Traum. Wir spazierten zuerst am menschenleeren Sandstrand, bevor wir über einen etwa einstündigen Buschwalk zu einer Schnorchelbucht gelangten. Rund um die Insel gibt es mehrere Strände, die man nur zu Fuss oder per Schiff erreichen kann. Da das Wasser sehr ruhig ist, und die Korallenriffe sehr nah, sind es ideale Spots zum Schnorcheln, auch für Anfänger.
Während Luc einmal mehr den Sand von A nach B transportierte (warum auch immer. Bleibt wohl auch so eine für mein weibliches Hirn unerfassbare Geschichte, dieses Sändelen), machte Cèdric seine ersten Schnorchelerfahrungen.
Wir genossen diesen Inseltrip vor allem deshalb, weil er von Anfang bis Ende absolut stressfrei war. Ziel hatten wir keines, und so konnten wir uns einfach nach Lust und Laune treiben lassen. Wir mussten nur schauen, dass wir die letzte Fähre noch erwischten, und tuckerten während dem Sonnenuntergang wieder zum Festland zurück.
Diese Insel kann man nicht gerade als Touristenhotspot bezeichnen, und vielleicht hat es uns gerade deshalb so gefallen. Auf Fraser Island kam uns alles ein bisschen zu durchgestylt vor.
Am nächsten Tag mussten wir noch etwas auf dem Campingplatz ausharren, damit Cédric nochmals alle Wasserrutschen ausgiebig testen konnte. So fuhren wir erst gegen Mittag weiter. Wiederum hatten wir eine lange und auch etwas langweilige Strecke vor uns.
Hier machten wir dann auch zum ersten (und hoffentlich auch letzten) Mal Bekanntschaft mit der australischen Polizei… Und zwar so richtig mit Blinkeblinke, dass wir am Strassenrand anhalten mussten. Luc schlief, und ich wunderte mich, dass wir plötzlich anhielten.
Der Junge Mann fragte dann Reto etwas streng, ob er denn wisse, wie schnell er gerade eben gefahren sei. Naja, leider war da eine Baustelle. Man hätte mit deutlich reduziertem Tempo fahren müssen.
Ich wurde schon etwas bleich, da ich mir vorstellte, dass von nun an ich mit der Riesenkiste herumfahren würde… Aber diesen Gedanken fand wohl selbst der Polizist unerträglich, und nachdem der Promilletest 0.0 anzeigte und Reto sein unschuldigstes Gesicht aufsetzte (ja er hat so eins, ich lerne auch immer wieder neue Seiten an ihm kennen), liess er uns geläutert, aber ungestraft davonkommen. Seither habe ich einen neuen Lieblingssatz während der Fahrt. Hab ich vom Polizisten gelernt…. WATCH***YOUR***SPEED!!! (unglaublich wichtig sind die theatralischen Pausen zwischen den Wörtern… und ein sehr strenger Gesichtsausdruck).
So kamen wir glücklich in Mackay an. Auf einem Campingplatz mit traumhaftem Strandzugang. Da taten wir das, was wir am liebsten tun, wenns langsam eindunkelt: Bierli trinken. Die Jungs buddelten auch hier wieder, und alle waren glücklich.
Weiter gings wieder etwas weg von der Küste in den Eungella National Park. Dieser Park ist berühmt für seine Schnabeltiere, die man mit etwas Glück beobachten kann. Zudem bietet sich hier wieder die Gelegenheit, durch den üppigen Regenwald zu wandern.
Der Park ist über eine ziemlich intensive Passstrasse zu erreichen, es war eine abenteuerliche Fahrt. Dass die Klimaanlage immer wieder aussteigt, ist mittlerweile für uns zum Normalzustand geworden. Wir hofften einfach, dass die Bremsen hielten. Taten sie.
Unglaublicherweise sahen wir im Park tatsächlich Schnabeltiere. Drei sogar. Ach, die sind so unförmig und so putzig. Ich glaube, die werden meine neuen Lieblingstiere. Sie tauchen jeweils kurz zum Atmen auf und können dann bis zu zehn Minuten unter Wasser sein. Faszinierende, sehr gemütliche Tiere!
Wir wollten eigentlich noch einen ausgedehnten Buschwalk machen und dann im Park campieren. Der Zyklon hat hier aber schon ziemlich gewütet, und die meisten Wege im Park sind wegen umgestürzter Bäume noch nicht passierbar. Wir konnten nur eine etwa 4km lange Strecke gehen und entschieden uns daher, gleich weiterzufahren.
Wir fuhren also nach Airlie Beach weiter. Airlie Beach ist der Ausgangspunkt für Reisen zu den Whitsunday Islands, einer berühmten Inselgruppe.
In dieser Gegend wütete der Zyklon Debbie am schlimmsten. Die Bäume haben praktisch keine Blätter mehr, die Palmen sehen gestrupft aus und überall liegen Bäume und Trümmer herum. Die Aufräumarbeiten sind noch voll im Gange. Auf der Strecke hierher sahen wir viele grosse Werbetafeln, die wie Gummi vom Sturm gebogen wurden.
Die meisten Campingplätze sind noch geschlossen, und in denen, die geöffnet haben, sind deutliche Spuren der Verwüstung zu sehen. Auch hier sieht alles ramponiert aus. Die Sonnensegel, die sonst überall hängen (über Pools und vor allem über Kinderspielplätzen) sind zerfetzt oder fehlen.
Auch der Hafen und die Hafenpromenade von Airlie Beach sind noch nicht wieder ganz passierbar. Viele Läden sind geschlossen, Gebäude sind zerstört.
Der Tourismus kommt gerade wieder in Schwung. Man hört hier auch, dass die Inseln zum Teil recht verwüstet sein sollen, aber genaue Angaben kann oder will hier niemand machen. Touren finden auf jeden Fall wieder statt und wir haben uns entschieden, einen Segeltrip zu den Inseln zu machen. Wir werden zwei Nächte und Tage auf einem Segelboot mit maximal zwölf Passagieren verbringen.
Am Freitag geht’s los. Ich freue mich riesig, ich wollte schon lange mal segeln gehen. Wir sind sehr gespannt, ob wir seetauglich genug sind, um auf einem so kleinen Boot zu schlafen und vor allem, wie es unseren Jungs gefällt. Es war gar nicht so einfach, einen Touranbieter zu finden, der mit so kleinen Kindern segelt. Vielleicht aus gutem Grunde? Wir werden sehen….
Und während ich hier schreibe, wuseln zwischen unseren Füssen zwei Opossums herum. Gestern war Luc der Erste, der ein Opossum entdeckte. Er redete davon, dass er aus dem Wohnmobil rauswolle, um das Busi zu streicheln. Wir dachten zuerst, er erzählt mal wieder eine seiner fabulösen Geschichten, aber er hat tatsächlich Tiere gesehen. Die sind aber so zutraulich, dass sie uns eher etwas an Ratten erinnern…

Gold Coast …. Binna Burra …. Noosa ….. Fraser Island

Gold Coast …. Binna Burra …. Noosa ….. Fraser Island

Nach einem Grosseinkauf ging es weiter. Ziel war der Lamington Nationalpark, ca. 40 km ausserhalb der Gold Coast. Wiederum eine Testfahrt für Pölzgi. Er ächzte, krachte, schüttelte und schnaufte, brachte uns aber heil zum Ziel. Der Zyklon, der vor wenigen Wochen über grosse Teile der Ostküste hinwegfegte, oder besser gesagt dessen Ausläufer, richtete in diesem Nationalpark erheblichen Schaden an. Viele Walking Tracks sind immer noch nicht passierbar. Es hat im bergigen Gebiet hier viele Erdrütsche gegeben, und sehr grosse Bäume stürzten um. Die Aufräumarbeiten sind immer noch in Gang.
Der Campingplatz war wieder sehr einfach, mitten im Wald, und es hatte sehr viele Zeltcamper. Auf jedem Platz hatte es eine Feuerstelle, wo man mit Eukalyptusholz feuern konnte. Das gab dem ganzen einen Räucherstäbliähnlichen Touch. Ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass Reto und ich uns da sehr wohl fühlten…
Der Platz ist ein Teil der Binna Burra Mountain Lodge. Wunderbar war es da. Es hatte eine sonnige Aussichtsterrasse, schmucke kleine Waldhäuschen für die Hotelgäste und einen tollen Waldspielplatz. Die Kinder waren fast nicht mehr von diesem einfachen, aber sehr originellen Spielplatz wegzukriegen.
So starteten wir unseren kurzen Walk sehr spät. Das erwies sich als absoluter Gücksfall, denn wir waren kaum 10 Minuten unterwegs, als schon das erste Wallaby vor uns davonflitzte. Das erhöhte die Spannung bei uns enorm. Cédric, der vorher über alles Mögliche klagte und kaum seine Beine gebrauchen konnte, war wieder voll dabei. Er wollte nun möglichst viele Minikängis sehen und hüpfte selber wie eins.
Auch Luc war begeistert, aber immer zu spät. Bis er jeweils angedackelt kam, waren die Tierchen längst über alle Berge.
Am Waldrand vor unserem Campingplatz entdeckten wir dann endlich die ersten freilebenden Känguruhs. Es waren eher kleine Waldkänguruhs, aber eines hatte sogar ein Junges dabei. Cédric war ganz glücklich und meinte, jetzt fühle er sich endlich wie in Australien…
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise wieder fort. Wir entschieden uns, die Stadt Brisbane auszulassen. So fuhren wir nur am Rande von Brisbane vorbei und wunderten uns über hunderte Autogeschäfte und Shoppingcenter. Das war nicht der Teil von Australien, den wir sehen wollten, und so näherten wir uns der Sunshine Coast.
Die nächsten zwei Tage wollten wir hier verbringen, wieder etwas relaxter. Noosa ist ein relativ kleiner Ort, aber wunderschön. Die Strände sind einmal mehr perfekt, und der Noosa River macht das Ganze zu einem kleinen Venedig. Die Villen hier lassen darauf schliessen, dass es sich hier um eher zahlungskräftiges Publikum handelt.
Den nächsten Vormittag verbrachten wir im Camping. Der Camping hatte einen eigenen Strand mit Bootszugang. Einige Herren waren am Fischen, und unsere Jungs gruben eine Ninjago-Minions-Hot-Wheels-was-weiss-ich Rennbahn in den Sand. Reto war am Joggen und ich machte nichts, als der eine Fischer mir rief. Er wollte uns Stachelrochen zeigen, die sich elegant und sehr unscheinbar über den Sandboden bewegten. Ich war sehr beeindruckt, diese Tiere einmal live und frei zu sehen.
Ich muss hier wohl nicht erwähnen, dass Cédric kaum noch einen Zeh in das Wasser gesetzt hat.
Für ihn ist es faszinierend und verstörend zugleich, dass alle diese Tiere im gleichen Wasser leben, wo er auch badet… Unsere geplante Kanutour fiel leider dem starken Wind zum Opfer.
Ausgestattet mit Sändelizeugs, fuhren wir am nächsten Tag weiter. Unser Ziel war Hervey Bay, mit einem Abstecher zum Rainbow Beach. Der Rainbow Beach gehört zum Great Sandy National Park, welcher gleich wie Fraser Island, aus Sand besteht. Spannenderweise breitet sich eine üppige Vegetation aus, und gleich daneben hat es Sandholes.
Der Rainbow Beach besteht aus einer Küstenlandschaft, die in den Regenbogenfarben leuchtet. Es war faszinierend. Am Ort Rainbow Beach erstreckt sich einmal mehr ein unglaublicher Strand, und einen kurzen Walk später befindet man sich in einer völlig anderen Welt. Das war unbeschreiblich. Ein Bild davon habe ich auf Facebook gepostet (falls wir in diesem WLAN- Entwicklungsland mal wieder schlechte Verbindung haben und hier keine Bilder hochladen können).
Ein absoluter Höhepunkt bis jetzt.
Doch ein Highlight sollte das Nächste jagen… Heute machten wir eine Touritour nach Fraser Island. Auf dieser Sandinsel gibt es keine Strassen, man kann nur mit einem 4WD herumkurven und braucht eine Erlaubnis. Zudem empfiehlt es sich, Erfahrung mit Sandfahrten zu haben. Hatten wir nicht, und so liessen wir uns chauffieren. Zuerst ging es mit der Fähre übers Meer. Fanden die kleinen Jungs toll.
Dann rein in ein riesiges Geländefahrzeug, Cocodile-Dundee-Verschnitt ans Steuer und los gings.
Wir hatten die Kotztüten allzeit bereit, aber Cédric fand, dass dies eher wie Europaparkbahn fahren sei… Schwarz-Gene halt…
Es rumpelte ärger als im Wohnmobil, aber es war toll. Schliesslich landten wir am 70 Miles Beach. Es fragt sich hier, ob der Beach so heisst, weil er so lang ist, oder weil alle so rasen. Es ist wie auf einem Highway. Und wenn der Strand nicht so wunderschön gewesen wäre, hätte ich das Ganze schon sehr bizarr gefunden… Scheint wohl so ein Testosteron-Ding zu sein. Mit dem krassen Brummbrumm so richtig Offroad zu gehen und am Strand entlang zu brettern. Naja. Für Cédric eines der Highlights, denn das Fahrzeug fuhr zum Teil fast im Meer.
An einem Süsswasserfluss konnten alle noch baden.
Leider regnete es am Nachmittag und es war eher kühl (also nicht so Ostern-in-der-Schweiz- kühl sondern so oh-es-fröstelt-mich-im-nassen-bikini).
So fiel das Bad im Süsswassersee Lake Mc Kenzie ziemlich kurz aus. Sehr schade, denn es war wirklich ein wunderschöner Ort und auch ein toller Ausflug. Auf dem Rückweg sahen wir dann endlich auch noch einen Dingo. Die Dingos sind sehr zahlreich auf dieser Insel. Warntafeln weisen überall darauf hin, wie man sich verhalten soll. Crocodile-Dundee ermahnte unsere Reisegruppe Pinguin auch mehrmals, wir sollen unsere Kinder nicht ausser Reichweite gehen lassen.
Der Trip war wie gesagt, wunderschön, aber es ist schon verrückt, wie täglich hunderte von Touristen auf diese Insel gekarrt werden und dann wie die Chinesischen Reisegruppen in der Schweiz von Ort zu Ort gescheucht werden. Wahrscheinlich wäre es sehr viel eindrücklicher, auf der Insel zu Campen und die Ruhe zu erleben, wenn alle Tagestouristen wieder abgeschnattert sind…
Aber hey, wir haben auch noch eine Strecke vor uns ;-)! Es gibt viel zu sehen!!!!!!!

Newcastle…Dorrigo…Byron Bay

Newcastle…Dorrigo…Byron Bay

Am nächsten Morgen ging es weiter, Tagesziel Newcastle. Cédric nahm den Platz des Copiloten ein und ich wurde auf die Rückbank verfrachtet. Selbstverständlich war es Cédric pudelwohl und es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass er diesen Platz nicht mehr kampflos aufgibt. Was macht man nicht alles, damit der Nachwuchs zufrieden ist….

Die 4,5 Stunden nach Newcastle fuhren wir am Stück durch, und wir richteten uns im Camping ein. Lustig, wie die Aussiefamilien campen.
Vis-à-vis von uns eine Familie mit drei Jungs (jesses…). Sie fuhren gleich mit zwei Autos zu und dann packten sie aus…. Das Zelt könnte man an einem durchschnittlichen Schweizer Dorffest als Festzelt gebrauchen, und auch die Campingküche würde wohl im Ernstfall einen grossen Teil der Schweizer Armee verpflegen können. Selbstverständlich wurde das ganze Zeugs auf zwei Stellplätzen ausgebreitet.
Wer meint, dies sei ein Einzelfall, der irrt. Da werden Kühlschränke (doppelt sogross wie unser in Horw (aber der ist ja winzig)!) auf Zeltplätze geschleppt und eingestöpselt, richtige Matratzen in Zelte gepackt und regelrechte Gourmetküchen aufgestellt.
Faszinierend. Wobei man hier auch sagen muss, dass die meisten dieser Familien ihre ganzen Osterferien auf den Plätzen verbringen, und dann macht es sicher auch Sinn, dass man sich häuslich einrichtet.
Jedenfalls fuhren wir mit der Fähre nach Newcastle und waren plötzlich an einem wunderschönen, grossen, praktisch menschenleeren Strand. Die Brandung war ziemlich stark, aber der Strand eher flach. Cédric und Luc rannten wie zwei junge Pferdchen (wir hatten sie ja zuvor auch lange eingepfercht) umher und genossen es sehr.
Es war ein wunderschöner, stressfreier Nachmittag. Die Kinder schliefen das erste Mal ohne Streit und Geschrei ein.

Am Morgen fuhren wir früh los, unser Tagesziel war der Dorrigo-Nationalpark. Auf der Karte etwa 450km, sollte also machbar sein.
War bis zur Abzweigung  in den Park auch noch easy auf dem Highway, aber dann gings innerhalb von 5km 800 Höhenmeter bergauf. Uiuiui… für den alten Passfahrer Reto kein Problem, und als er einmal die Autoschlange hinter uns vorbeiziehen lassen wollte, waren es nur noch zwei, die das Tempo halten konnten… Um das Wohnmobil hatte ich mehr Angst. Die alte Kiste ächzte ganz schön in den Kurven… Aber wir schafften es.
Wir kamen eher spät an, checkten kurz beim „Campingplatz“ ein (freundliche Zone ohne Comfort; dafür mit prähistorischer und verrotteter Eirichtung, aber der Einzige Platz weit und breit), und begaben uns in den Nationalpark. Im Infocenter erklärte uns die nette Frau, dass der Walk 6,6km lang sei und man 2-2,5 Stunden brauche. Da wir am nächsten Morgen weiter wollten, musste dieser Walk jetzt noch sein, bevor es eindunkelte…
Der Weg führte durch einen satten Urwald mit alten, riesigen Bäumen, vorbei an schönen Wasserfällen. Es tat uns richtig gut, uns wieder einmal zu bewegen und wir genossen die Ruhe. Ich fand vor allem die satten Farben toll, Cédric war fasziniert von den langen Lianen. Da wir so spät unterwegs waren, hatten wir den ganzen Weg praktisch für uns alleine.
Cédric meldete aber das Bedürfnis an, er wolle jetzt endlich mal richtig baden. Wir hatten auch das Gefühl, dass wir mal einen Tag Ruhe brauchen und suchten noch am Abend nach einem Campingplatz mit einer kinderfreundlichen Einrichtung, wo wir zwei Nächte bleiben können.
War gar nicht so einfach, denn wir näherten uns Byron Bay und der Gold Coast, und da machen alle Ferien um diese Zeit.
In Byron Bay wollten wir einen kurzen Strand-und Citystop einlegen. Wir fuhren in die Stadt hinein und standen sofort im Stau. Okay, es war Ostersamstag, aber haben die Aussies keine Familienfeiern? Müssen da wirklich alle zum Strand? Oder finden die Familienfeiern am Strand statt?!?
Einewäg, gerade als wir uns entschieden, weiterzufahren (eine Parklücke für ein Wohnmobil zu finden, wenn alles bereits zuparkiert ist, ist nicht ganz einfach), tat sich vor uns ein leeres Feld auf und wir kamen doch noch in den Genuss dieses tollen, weitläufigen Strandes.
Nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unseren Platz an der Gold Coast. Dieser Platz bietet das volle Kinderentertainement: Piratenpool mit Rutsche, geheizter Pool, Whirlpools, Splashpark, mehrere Spielplätze, Riesentrampolin (ui wirklich riesig) und  Kinderanimation (Openairkino mit Kinderfilmen täglich). Was soll ich sagen? Die Kinder finden es toll.
abends testeten wir noch die Pools aus und waren fast die letzten im Whirlpool, und gleich am nächsten Morgen wurden das Trampolin und der Splashpark in Beschlag genommen. STUNDENLANG…
Da der Park sehr ausgebucht ist, musste wir heute morgen unseren Platz wechseln und haben nun nicht einen gewöhnlichen Platz, sondern ein kleines Häuschen auf unserem Platz mit einem Ensuite-Bad. So lustig. Bitzli Luxus. Ich geniesse das sehr 😉

Am Nachmittag machten wir uns noch per Bus auf den Weg zur Gold Coast. Das ist eine recht grosse Küstenregion (Surfers Paradiese etc. ) mit zahllosen Hochhäusern und Hotelkomplexen. Ein Restaurant reiht sich ans Andere, es ist ein regelrechtes Durcheinander. Ich fands richtig gruusig, bis wir dann über einen kleinen Hügel durch ein Wäldchen gingen du sich eine völlig andere Welt auftat: Ein kilometerlanger Sandstrand, überhaupt nicht überfüllt.
Unglaublich so etwas. Dies ist ein absoluter Ferienhotspot in der Hauptreisezeit und man hat das Gefühl, dass man fast alleine am Strand ist. Luc rannte wieder wie ein Irrer durch die Wellen und freundete sich mit einem Pelikan an, und Cédric und ich sammelten kiloweise Muscheln. Traumhaft!
Von dem Halligalli hier auf dem Platz haben Reto und ich aber genug und morgen geht’s wieder auf Passfahrt….

Blue Mountains

Blue Mountains

Am nächsten Tag begann dann ein neuer Teil unserer Reise: Wir konnten unser Wohnmobil abholen. Das Abholen des Campers war einfach. Aber das Rauskommen aus Sydney gar nicht. Wir haben kein Navi in unserem Mobil, und Karten hat es keine mehr in den Fahrzeugen. Man kann beim Autovermieter auch keine kaufen, und in Supermärkten auch nicht.
Bis wir eine Karte gefunden hatten, dauerte es eine gute Weile, und als wir dann endlich auf dem richtigen Weg Richtung Blue Mountains  waren, wurde es schon bald wieder dunkel.
Leider war es dann auch nicht so einfach, diesen verd…. Campingplatz in Penrith zu finden, und Reto ging in eine Tankstelle, um nachzufragen. So voll oldschool. Analog quasi.
Die Dame in der Tankstelle war dann auch sehr freundlich und druckte gleich die Wegbeschreibung zu einem Platz aus. Ein Kunde im Laden aber lachte sich halb tot und fragte Reto, von welchem Planeten er denn komme, dass er sich diese Informationen nicht vom Internet hole….
Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Reto einmal in so eine Situation kommt;-)
Wir fanden schliesslich nach dem Eindunkeln einen Campingplatz, stellten unseren Pölzgi hin und stöpselten ihn ein. Siehe da, alles funktionierte. Und ein kleines Highlight kam noch dazu: Die SIM-Card funktioniert, Wir sind nun auch wieder Weltenbürger des 21. Jahrhunderts. Und wir haben die Karte wieder online. Juhu.
So war es einfach, heute die Blue Mountains zu finden. Wobei Reto das Wohnmobil mit einem Rennauto verwechselte… Sein sportlicher Fahrstil fand Cédric zum Kotzen. Jetzt hat unser Auto noch einen neuen Duft. Auch nicht einen guten. Aber jajajajaaa, ich bin heikel.
Glücklicherweise fragten wir bereits bei der Ankunft im Campingplatz nach, ob sie noch ein Plätzchen für uns haben.
wir konnten uns noch für eine Nacht einen Stellplatz ergattern. Es wurde uns hier gesagt, dass die Plätze über Ostern bereits ein Jahr im Voraus gebucht werden und es ab morgen keinen freien Platz mehr gibt… wir hoffen schwer, dass wir in den nächsten Tagen trotzdem noch etwas finden…
Hier in den Blue Mountains machten wir die volle Tourisause mit Bähnlifahren, Scenic Walk und Rundfahrt. Die Three Sisters haben wir von allen möglichen Seiten fotografiert und auch unsere Kinder wurden als die Two Brothers von den Chinesen  wohl ebenso häufig fotografiert.
Eine richtige Kilbi war das hier… Ging man aber nur wenige Meter abseits der Express-Touri-Wegen, konnte man die wunderschöne Vegetation mit den imposanten Eukalyptusbäumen und eine atemberaubende Aussicht geniessen. Faszinierend vor allem, weil man nichts anderes sieht als Wälder.
Luc und Reto brutzelten heute schon die ersten Würstchen auf dem Grill (ohne gruusige rote Haut, dafür leicht böckelnd, aber das ist eine andere Story), und nach einem zünftigen Gewitter ziehen wir uns nun die Decken hoch bis zur Nase, denn es ist ziemlich kalt hier…
Morgen werden wir dann so weit wie möglich Richtung Brisbane fahren. Der Wärme entgegen….

Sydney

Sydney

Mit der Bahn erreichten wir das Zentrum von Sydney. Gleich an der Bahnstation scheinen wir einen sehr hilfsbedürftigen Eindruck gemacht zu haben. Ein netter Pensionär erklärte uns nicht den Weg zum Hotel, sondern begleitete uns persönlich. Er erzählte uns auch allerlei Wissenswertes über das Quartier, in dem wir nun die nächsten Tage leben werden. Und über sich und seine Familie. Es war schwierig, ihn wieder loszuwerden.
Sofort machten wir uns auf den Weg ins Zentrum. Von der Woolloomoolloo-Bucht ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Botanischen Garten. Dort konnten wir dann den ersten Blick auf das Sydney Opera House werfen. Bei Sonnenuntergang….
Auch nach der ersten Nacht in Sydney hatten wir Mühe, die Jungs wach zu kriegen. Wiederum gingen wir auf Erkundungstour in die Stadt. Aber im Vergleich zu früheren Reisen von Reto und mir war das Ganze doch seeehr entschleunigt. Und vollkommen Shoppingfrei. Das war für mich nicht sehr einfach… Aber was erwartet man, wenn man mit drei Männern unterwegs ist? Tja. Diese Ära scheint vorbei zu sein. Muss ich jetzt echt auch noch mit Onlineshopping beginnen?!
Deshalb gings dann auch nicht zu Fuss, sondern per Fähre nach Darling Harbour. Eigentlich wollten wir dort etwas dem Meer entlangschlendern. Aber da gabs einen tollen Erlebnisspielplatz. Mit Wasserspielen, Sand und riesigen Klettergerüsten. Am Samstagnachmittag tummelte sich nicht nur die Touristenschar dort, sondern auch die Sydneyaner waren anwesend.
Aus dem gemütlichen Rumhängen wurde also nichts, da wir dauernd aufpassen mussten, dass Luc kein zuckersüss angezogenes Mädel ins Wasser wirft, irgendwo kletternd in Luftiger Höhe hängenbleibt oder sich spontan entschliesst, dass er jetzt doch lieber einfach davondackelt.
Peilsender und Betäubungsgewehr rücken auf meiner Weihnachtswunschliste wieder ganz weit nach vorne. Oder Schnaps.
Die Kinder wie auch wir Eltern waren voll ausgepowert. Am Sonntag taten wir das, was alle anderen auch taten: auf an den Strand. An den berühmten Bondi Beach.
Es war wunderschönes Wetter, und wir genossen diesen Tag am Strand unglaublich. Die Jungs (alle) hatten ihren Spass im Sand, und Mutti konnte ihren porzellanweissen Körper mit literweise Sonnencrème immer und immer wieder einsalben. Hysterisch wie immer…
Cédric schwamm im Meer wie ein Fisch und bestaunte die Surfer. Und die Rettungsschwimmer. Die hatten aber auch ganz schön was zu tun…
Als die Sonne sich langsam verabschiedete, taten wir das gleiche und kaum waren wir im Hotel, fing es auch schon an, wie aus Kübeln zu schütten.
Es gewitterte so stark, dass es Bäume entwurzelte und Teile Sydneys ohne Strom waren.
Auch tags darauf war der Himmel eher bedeckt, was uns dazu brachte, das Indoorprogramm zu wählen mit Aquarium und Wildlife-Zoo.
So konnten Cédric und Luc bereits jetzt Koalas und Känguruhs sehen. Wir hoffen natürlich, dass wir diese Tiere dann auch in freier Wildbahn erleben können.
Ein Besuch auf dem Sydney-Tower beendete unseren erlebnisreichen Tag. Als wir diese wundervolle Stadt in der Dunkelheit von oben betrachteten, fragten wir uns beide, ob wir wieder einmal hierhin zurückkommen.

Singapur ….. Little India

Singapur ….. Little India

Ui, verschlafen…

Nachdem wir uns entschieden haben, morgens einmal nicht den Wecker zu stellen, erwachten wir erst um 10.15…
Da das Frühstücksbuffet nur bis 10.30 geöffnet hatte, gab es nur eine MiniKatzendusche und dann ab zum Morgenessen… Das Morgenessen fiel dementsprechend bescheiden aus, aber immerhin….

Nachher machten wir uns auf dem Weg nach Little India, dem Quartier für die indischstämmige Bevölkerung in Singapur. Dieses Quartier hat mir persönlich bei unserem Besuch vor 9 Jahren am besten gefallen. Die Farben und die wunderschönen Gewänder faszinieren mich immer noch, und auch der Schmuck und die Tempel finde ich sehr beeindruckend.
Zudem liebe ich das indische Essen, die Gewürze, die Düfte und auch hier wieder die vielen Farben….

Naja… Die exotische Romantik dieses Ausfluges fiel leider unseren nicht sehr experimentierfreudigen Kindern zum Opfer. Okay, die brütende Hitze und die gefühlten 275% Luftfeuchigkeit waren auch für uns nicht sehr belebend. Aber Cédric hatte erstens nicht sehr viel Verständnis dafür, dass wir die Tempel und Märkte nicht sofort fanden und zweitens kann er unsere Begeisterung fürs Exotische nicht wirklich teilen.

Es scheint da eine Mutation auf Genomebene gegeben zu haben.
Luc seilte sich schon früher ab, schloss beide Augen und begab sich ins Traumland. Irgendwie noch verständlich, wenn dich alle angrinsen und dir durch die Locken wuseln.

Erstaunlicherweise liess sich Cédric in seinem Hungertief und Elend dann doch dazu überreden, TATSÄCHLICH indisches Essen an einem Marktstand zu testen (vielleicht lag es auch an den fehlenden Alternativen). Und siehe da, das Naan-Brot schmeckte ihm tatsächlich. Das Butter-Chicken schmeckte uns, und alle waren wieder glücklich.
Anschliessend besuchten wir noch einen klitzekleinen Teil des Botanischen Gartens. Wir waren vor allem in der Kinderzone, damit die Jungs noch auf ihre Kosten kamen.

Die Kinder hatten einen Riesenspass an den tollen Spielplätzen inmitten der tropischen Umgebung, und wir genossen die Ruhe, bestaunten die Natur und Reto genoss einen sündhaft guten Peanutbutter-Milkshake….
Abends hiess es für uns schon wieder Abschied nehmen von dieser faszinierenden Stadt. Auch nach dem zweiten Besuch weiss ich noch nicht so recht, was ich von dieser Stadt halten soll.
Einerseits kommt Singapur daher wie eine herausgeputzte Retortenstadt voller Banken, gut gedressten Menschen und seelenlosen, zum Teil heruntergekommenen Vergnügungszonen.
Andererseits ist es eine Stadt, in der Menschen aus verschiedenen Kulturen friedlich nebeneinander leben, und trotzdem ihre eigene Kultur und Tradition pflegen.

Inwiefern diese Menschen auch miteinander leben und wie sich ihre Kulturen vermischen, können wir nach diesen kurzen Eindrücken natürlich nicht beurteilen. Aber die Idee, den anderen machen und glauben zu lassen, was er will, und dennoch zu respektieren, gefällt mir.

Die singende und ununterbrochen redende Taxifahrerin machte uns den Abschied von Singapur nicht leicht. Cèdric und Luc waren von Ihrer Herzlichkeit und ihren Umarmungen eher erschreckt.

Unser Flieger war defekt, und so genossen wir Singapur noch vier Stunden länger als geplant, und erreichten Sydney erst heute Nachmittag. Müde, aber glücklich und voller Tatendrang…

Hinreise und Singapur China Town

Hinreise und Singapur China Town

Mittlerweile sind wir schon über zwei Tage unterwegs, und wir haben uns schon sehr gut an den Ferienmodus gewöhnt.

Auf den ersten Langstreckenflug mit unseren Jungs waren wir sehr gespannt. Bisher besorgten wir uns jeweils gute Schlafmittelchen und Fragminspritzen und rundeten das Programm mit etwas Chardonnay ab.

Da wir aber nicht genau wussten, ob sich die Flight Attendants der Singapore Airlines als KinderbetreuerInnen eignen, haben wir auf Chemie verzichtet. Auf Alkohol nicht ganz.

Zu den grösseren Errungenschaften der Menschheit werden wir aber ab heute die Tablets zählen.

Dank diesen und jeder Menge kindgerechtem Filmmaterial waren Luc und Cédric optimal versorgt und ertrugen die lange Reise ohne Probleme, Cédric aber auch ohne Schlaf.

Daher erkundeten wir die Stadt nach einer ausgedehnten Siesta. Um den kulturellen Schock möglichst gross zu machen, begaben wir uns nach China Town in die Markthallen. Cédric war leicht angeekelt von den gewöhnungsbedürftigen Gerüchen, aber auch fasziniert von den vielen Tieren, die da zum Verkauf und späteren Verzehr angeboten wurden.

Er fotografierte alles, was er vor die Linse bekam. Luc fand die Frösche am tollsten, und die Chinesen fanden Luc am tollsten.

Mit pädagogisch wertvollen Spielsachen ausgestattet (leuchtende und tönende Schwerter) und sehr müde gingen wir zurück und schliefen wie die Murmeltiere, bis Retos Wecker läutete.

Die Jungs und auch ich waren kaum wach zu kriegen. Aber wir hatten ja einiges geplant heute. Die Entertainement- Insel Sentosa war unser Tagesziel. Mit der Luftseilbahn (österreichisches Fabrikat, sehr gemütlich) erreichten wir das Vergnügungsmekka. Im Park der Universal Studios kamen vor allem Cédric und Reto auf ihre Kosten. Auf Europapark- ähnlichen Bahnen kann man sich hier die Zeit vertreiben. Wobei, eigentlich vertreibt man sich seine Zeit vor allem mit dem Anstehen… Als Frischlinge wussten wir nicht, dass man sich hier den Direktzugang zu den Bahnen erkaufen kann.

Das hätte sich aber sicher gelohnt, aber fürs nächst Mal wissen wir Bescheid. Genau.  Man hat zudem in dem Park die Wahl, ob man sein Geld lieber in sinnbefreite Merchandising- Produkte wie Minions-Mini-Ventilator oder Madagaskar-Giraffen-Haarspange investiert oder lieber Evian- Wasser (Product de la France) kauft.

Auf das Wasser konnten wir nicht verzichten, aber die Haarspange gefiel den Jungs nicht. Daher haben wir im angrenzenden Aquarium zwei Plüschhaie gekauft, weil Plüschtiere haben wir noch keine. Kein einziges.

Das Aquarium war sehr beeindruckend. Die Jungs staunten aber nicht am meisten über die grossen Haie, sondern fanden die Fischschwärme und die Rochen am schönsten. Wenn der Park nicht geschlossen hätte, würden wir wohl immer noch dort sitzen und staunen…