Blue Mountains

Blue Mountains

Am nächsten Tag begann dann ein neuer Teil unserer Reise: Wir konnten unser Wohnmobil abholen. Das Abholen des Campers war einfach. Aber das Rauskommen aus Sydney gar nicht. Wir haben kein Navi in unserem Mobil, und Karten hat es keine mehr in den Fahrzeugen. Man kann beim Autovermieter auch keine kaufen, und in Supermärkten auch nicht.
Bis wir eine Karte gefunden hatten, dauerte es eine gute Weile, und als wir dann endlich auf dem richtigen Weg Richtung Blue Mountains  waren, wurde es schon bald wieder dunkel.
Leider war es dann auch nicht so einfach, diesen verd…. Campingplatz in Penrith zu finden, und Reto ging in eine Tankstelle, um nachzufragen. So voll oldschool. Analog quasi.
Die Dame in der Tankstelle war dann auch sehr freundlich und druckte gleich die Wegbeschreibung zu einem Platz aus. Ein Kunde im Laden aber lachte sich halb tot und fragte Reto, von welchem Planeten er denn komme, dass er sich diese Informationen nicht vom Internet hole….
Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Reto einmal in so eine Situation kommt;-)
Wir fanden schliesslich nach dem Eindunkeln einen Campingplatz, stellten unseren Pölzgi hin und stöpselten ihn ein. Siehe da, alles funktionierte. Und ein kleines Highlight kam noch dazu: Die SIM-Card funktioniert, Wir sind nun auch wieder Weltenbürger des 21. Jahrhunderts. Und wir haben die Karte wieder online. Juhu.
So war es einfach, heute die Blue Mountains zu finden. Wobei Reto das Wohnmobil mit einem Rennauto verwechselte… Sein sportlicher Fahrstil fand Cédric zum Kotzen. Jetzt hat unser Auto noch einen neuen Duft. Auch nicht einen guten. Aber jajajajaaa, ich bin heikel.
Glücklicherweise fragten wir bereits bei der Ankunft im Campingplatz nach, ob sie noch ein Plätzchen für uns haben.
wir konnten uns noch für eine Nacht einen Stellplatz ergattern. Es wurde uns hier gesagt, dass die Plätze über Ostern bereits ein Jahr im Voraus gebucht werden und es ab morgen keinen freien Platz mehr gibt… wir hoffen schwer, dass wir in den nächsten Tagen trotzdem noch etwas finden…
Hier in den Blue Mountains machten wir die volle Tourisause mit Bähnlifahren, Scenic Walk und Rundfahrt. Die Three Sisters haben wir von allen möglichen Seiten fotografiert und auch unsere Kinder wurden als die Two Brothers von den Chinesen  wohl ebenso häufig fotografiert.
Eine richtige Kilbi war das hier… Ging man aber nur wenige Meter abseits der Express-Touri-Wegen, konnte man die wunderschöne Vegetation mit den imposanten Eukalyptusbäumen und eine atemberaubende Aussicht geniessen. Faszinierend vor allem, weil man nichts anderes sieht als Wälder.
Luc und Reto brutzelten heute schon die ersten Würstchen auf dem Grill (ohne gruusige rote Haut, dafür leicht böckelnd, aber das ist eine andere Story), und nach einem zünftigen Gewitter ziehen wir uns nun die Decken hoch bis zur Nase, denn es ist ziemlich kalt hier…
Morgen werden wir dann so weit wie möglich Richtung Brisbane fahren. Der Wärme entgegen….

Sydney

Sydney

Mit der Bahn erreichten wir das Zentrum von Sydney. Gleich an der Bahnstation scheinen wir einen sehr hilfsbedürftigen Eindruck gemacht zu haben. Ein netter Pensionär erklärte uns nicht den Weg zum Hotel, sondern begleitete uns persönlich. Er erzählte uns auch allerlei Wissenswertes über das Quartier, in dem wir nun die nächsten Tage leben werden. Und über sich und seine Familie. Es war schwierig, ihn wieder loszuwerden.
Sofort machten wir uns auf den Weg ins Zentrum. Von der Woolloomoolloo-Bucht ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Botanischen Garten. Dort konnten wir dann den ersten Blick auf das Sydney Opera House werfen. Bei Sonnenuntergang….
Auch nach der ersten Nacht in Sydney hatten wir Mühe, die Jungs wach zu kriegen. Wiederum gingen wir auf Erkundungstour in die Stadt. Aber im Vergleich zu früheren Reisen von Reto und mir war das Ganze doch seeehr entschleunigt. Und vollkommen Shoppingfrei. Das war für mich nicht sehr einfach… Aber was erwartet man, wenn man mit drei Männern unterwegs ist? Tja. Diese Ära scheint vorbei zu sein. Muss ich jetzt echt auch noch mit Onlineshopping beginnen?!
Deshalb gings dann auch nicht zu Fuss, sondern per Fähre nach Darling Harbour. Eigentlich wollten wir dort etwas dem Meer entlangschlendern. Aber da gabs einen tollen Erlebnisspielplatz. Mit Wasserspielen, Sand und riesigen Klettergerüsten. Am Samstagnachmittag tummelte sich nicht nur die Touristenschar dort, sondern auch die Sydneyaner waren anwesend.
Aus dem gemütlichen Rumhängen wurde also nichts, da wir dauernd aufpassen mussten, dass Luc kein zuckersüss angezogenes Mädel ins Wasser wirft, irgendwo kletternd in Luftiger Höhe hängenbleibt oder sich spontan entschliesst, dass er jetzt doch lieber einfach davondackelt.
Peilsender und Betäubungsgewehr rücken auf meiner Weihnachtswunschliste wieder ganz weit nach vorne. Oder Schnaps.
Die Kinder wie auch wir Eltern waren voll ausgepowert. Am Sonntag taten wir das, was alle anderen auch taten: auf an den Strand. An den berühmten Bondi Beach.
Es war wunderschönes Wetter, und wir genossen diesen Tag am Strand unglaublich. Die Jungs (alle) hatten ihren Spass im Sand, und Mutti konnte ihren porzellanweissen Körper mit literweise Sonnencrème immer und immer wieder einsalben. Hysterisch wie immer…
Cédric schwamm im Meer wie ein Fisch und bestaunte die Surfer. Und die Rettungsschwimmer. Die hatten aber auch ganz schön was zu tun…
Als die Sonne sich langsam verabschiedete, taten wir das gleiche und kaum waren wir im Hotel, fing es auch schon an, wie aus Kübeln zu schütten.
Es gewitterte so stark, dass es Bäume entwurzelte und Teile Sydneys ohne Strom waren.
Auch tags darauf war der Himmel eher bedeckt, was uns dazu brachte, das Indoorprogramm zu wählen mit Aquarium und Wildlife-Zoo.
So konnten Cédric und Luc bereits jetzt Koalas und Känguruhs sehen. Wir hoffen natürlich, dass wir diese Tiere dann auch in freier Wildbahn erleben können.
Ein Besuch auf dem Sydney-Tower beendete unseren erlebnisreichen Tag. Als wir diese wundervolle Stadt in der Dunkelheit von oben betrachteten, fragten wir uns beide, ob wir wieder einmal hierhin zurückkommen.