Segeltörn @Whitsunday Island … Magnetic Island … Mission Beach

Segeltörn @Whitsunday Island … Magnetic Island … Mission Beach

Der Segeltörn war ein voller Erfolg! Mittags um 12.30 trafen wir uns am Hafen mit den anderen Mitreisenden und der Tourorganisatorin. Unsere Mitreisenden machten nicht gerade erfreute Gesichter, als sie unsere zwei Jungs sahen. Alle hatten wohl ein romantisches Reislein erwartet, und jetzt war ausgerechnet auf ihrem Boot eine Familie mit zwei Rotznasen…
Wir können es ihnen nicht verübeln, es wäre uns wohl gleich gegangen. Unsere Reisegruppe Pinguin bestand aus einem Ü70 Ehepaar aus Holland, einem jungen Holländischen Pärchen, einem deutschen Paar und einer Schweizerin aus der Romandie. Zudem war Olivia dabei, die sich ums Leibliche Wohl von uns kümmerte und Thierry, unser Kapitän, ein etwa 50jähriger französischer Seefuchs.
Das Boot war relativ klein, und es war rasch klar, dass wir alle ziemlich nah miteinander in Kontakt kommen würden. Ob wir wollten oder nicht.
Schon bald nach der Abreise per Motor begannen wir zu segeln. Luc musste nun an Deck immer eine Schwimmveste tragen. Seine Begeisterung dafür hielt sich in Grenzen, doch sein Widerstand brach rasch zusammen, als er merkte, dass dieses Boot sehr stark den Wellen folgt und er sich nicht gut bewegen kann. Wir segelten einige Stunden und genossen das tolle Wetter, den frischen Wind und die schöne Sicht auf die Whitsunday-Inseln.
Unglaublich entschleunigend, so eine Bootsfahrt!
Wir konnten alle etwas beim Segeln mithelfen (diejenigen, die kein Kind halten mussten). Thierry, unser Kapitän mit viel Charme und Witz, liess sich auch gerne beim Steuern helfen, und so nahm Cédric ziemlich lang die Position des Steuermannes ein. Das war ein tolles Erlebnis für Cédric und machte die Fahrt sehr kurzweilig. Überhaupt war es den Kindern keinen Moment langweilig. Es bewegte sich immer etwas, es gab viel zu sehen und zu tun.
Wir legten kurz an und dann starteten wir zur ersten Schnorcheltour. Alle erhielten Schutzanzüge wegen der hier überall vorkommenden Quallen und los gings! Cédric schnorchelte auch mit und war begeistert und auch etwas erschreckt von den vielen Fischen, die er sah.
Leider hat auch hier der Zyklon einiges durcheinandergebracht, und so war die Pflanzen- und Tierwelt unter Wasser nicht so bunt, wie wir das gerne gesehen hätten.
Nach einer kurzen Weiterfahrt ankerten wir vor einer Insel und genossen einen traumhaften Sonnenuntergang. So intensive Farben am Horizont habe ich schon lange nicht mehr gesehen! Und als es ganz dunkel war, zeigten sich unzählige Sterne am Himmel. Es war wunderschön.
Thierrys Musikgeschmack traf den meinen ziemlich gut, und so wurde das Ganze noch romantischer. Sogar die Jungs waren ganz begeistert. Nach einem guten Nachtessen mit dem BYO-Wein gingen die Jungs zu Bett. Reto schlief mit Cédric in der gleichen Koje, ich mit Luc.
Für mich und Reto war es nicht die ruhigste Nacht, aber die Jungs haben geschlafen wie die Murmeltiere. Für meinen Geschmack hat es etwas zu sehr gerumpelt und geschüttelt, zudem waren die Kojen ziemlich eng.
Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass die meisten nicht sehr gut geschlafen hatten. Alle waren überrascht, dass die Kinder so ruhig waren. Die Gemüter hatten sich also etwas entspannt…
Nach dem Morgenessen schnorchelten wir gleich beim Ankerplatz, und ich ging dieses Mal mit. Die Fische waren ziemlich neugierig, und sie kamen gleich schwarmweise. Es könnte auch damit zu tun haben, dass Thierry die Fische fütterte.
Cédric fand es dann irgendwann zu fischig und etwas furchteinflössend, und so beendete er seinen Schnorchelgang etwas früher!
Wir fanden es aber toll, dass er überhaupt ins Wasser gekommen ist, denn in der Dämmerung am Vorabend sahen wir einige grosse Fische umherschwimmen.
Wir segelten noch ein Stück weiter und schnorchelten noch eine Runde. Der Wind war inzwischen stark, sodass die Weiterfahrt ziemlich ruppig wurde. Cédric, der sich in die Koje zurückgezogen hatte, kam etwas bleich wieder an Deck und hätte beinahe das Meer bereichert, erholte sich aber an der frischen Luft ziemlich schnell.
Das Mittagessessen nahmen wir dann in einer Bucht bei Whitsunday Island ein. Um uns herum schwammen Meeresschildkröten, und einige von uns, inklusive Reto, sahen sogar Dugongs (Seekühe).
Gestärkt starteten wir an Land zu einem kleinen Spaziergang auf eine Aussichtsplattform, wo man einen wunderschönen Blick auf den schneeweissen Strand Whitehaven Beach hat. Ich verwende gerade nur Superlativen, aber dieser Ausblick und dieser Strand waren unbeschreiblich. Postkartenmässig. Dieser Strand ist das Highlight der Whitsunday-Inseln, und wird täglich von hunderten Touristen besucht. Es gibt sehr viele Tagestouren zu diesem Spot, der aber ziemlich weit entfernt ist. So sind die meisten jeweils am späten Vormittag oder Mittag hier.
Wir waren nachmitttags dort und mussten erst kurz vor dem Eindunkeln wieder zurück aufs Boot. Am Schluss waren wir die letzten auf der Insel, was dieses Erlebnis noch eindrücklicher machte. Und vor allem die Fotos toller, da kaum Menschen zu sehen sind. Ausser wir natürlich. Auf schätzungsweise 1587 Bildern.
Total happy schipperten wir noch etwas weiter, mit Motor, da der Wind gerade eine kurze Pause machte.
Müde und glücklich schliefen wir diese Nacht viel besser. Luc und Cédric schliefen wieder wie die Murmeltiere.
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter von seiner unschönen Seite. Ein starker Wind blies, es war bedeckt und zeitweise regnete es. Da wir aber nur noch nach Airlie Beach zurück mussten, war uns das ziemlich egal.
Reto und Cédric waren nah bei Thierry auf ihrem Sonderplätzchen, und der Rest von uns zog sich unter Deck zurück. Es schaukelte sehr stark, und eine nach dem Anderen ging wieder auf Deck…
Mir wars auch ziemlich übel, und mein Zustand besserte sich erst, als ich mit Luc wieder an der frischen Luft war.
Pünktlich zur Ankunft im Heimathafen schien wieder die Sonne. Ein würdiger Abschluss für diesen wunderschönen Trip. Und ein tolles Geburtstagsgeschenk von meinen Männern an mich!
Es war schon bald Mittag, und so fuhren wir gleich weiter nach Townsville. Nach einem Grosseinkauf ruhten wir uns auf dem Campingplatz aus und schmiedeten bereits wieder Inselpläne.
Von Townsville aus kann man mit einer schnellen Fähre nach Magnetic Island schippern. Die Insel ist berühmt für ihre tollen Strände und die Koalas, die man hier mit etwas Glück sehen kann.
Die Insel ist nicht sehr gross, und es gibt einen Bus, der die Touristen herumchauffiert. ODER man kann sich ein Moke mieten, das ist ein Miniauto ohne Dach ohne Tür ohne Radio und ohne alles…
Das Testosteron in der Familie fands toll, ich war etwas enttäuscht, dass wir nicht ein rosarotes Auto erhielten. Aber es war sehr lustig, mit dieser Kröte herumzudüsen. So bitzli Cabriofeeling für Arme.
Auf dem Buschwalk wollten wir noch Koalas sehen. Und haben tatsächlich einen gesehen! Wir konnten unser Glück kaum fassen und freuten uns wie die Schneekönige! Der Koala, der noch friedlich döste, muss unsere Aufregung gespürt haben. Er wollte wohl einfach wieder seine Ruhe haben und öffnete für einige Minuten seine Augen, um uns gelangweilt anzublicken. Er hatte das Posing aber richtig gut drauf, und so haben wir jetzt die typischen Koalabilder. Sälber gmacht…
So wurde diesem Ausflug wieder das Sahnehäubchen aufgesetzt!
Heute Morgen fuhren wir dann weiter nach Mission Beach. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher zum Big Crystal Creek. Vor allem der Rockslide Walking Track war toll. Das sind Wasserlöcher auf verschiedenen Ebenen, die mit Wasserfällen oder eben Naturrutschen verbunden sind.
Ähnlich wie im Maggiatal, einfach in Warm. Cédric konnte kaum genug kriegen.
Kaum waren wir auf dem Campingplatz in Mission Beach angekommen, zeigte uns der Platzwart eine Riesenechse. Ich habe den Namen der Echse vergessen, aber Cédric meinte, sie sehe aus wie ein Krokodil.
Der Campingplatz grenzt unmittelbar an den Regenwald, und so kommen hier einige Tiere regelmässig vorbei. So auch die Southern Cossowaries, das sind flugunfähige, emuähnliche Vögel mit blauen Köpfen und zotteligem, schwarzen Gefieder. Sehen lustig aus, sind aber recht gross und daher auch etwas gfürchig.
Ein Cossowarie spazierte friedlich mit seinen zwei Jungen über den Campingplatz.
Manchmal wäre es wohl spannend, zu wissen, was da alles nachts um den Wohnwagen herumschleicht……..