San Diego – Sea World

San Diego – Sea World

Heute stand der Besuch des Seaworld San Diego auf dem Programm. Dies ist eine Mischung zwischen Zoo (für Meerestiere), Freizeitpark mit Bahnen und Zirkus (Shows mit Meerestieren).

Der Park schreibt sich auch auf die Fahnen, dass sie sich für den Umweltschutz und die Meerestiere einsetzen.

Es war natürlich eindrücklich, die Orcas so nahe zu sehen und ihre Kunststücke zu bewundern. Auch habe ich hier zum ersten Mal überhaupt einen Beluga-Wal gesehen.

Aber so richtig konnten wir uns nicht an den Tieren freuen. Die Pools, in denen die Tiere gehalten wurden, erschienen uns geradezu winzig. Und ob die Tiere diese Kunststücke so freiwillig machen, daran zweifeln wir auch sehr.

Zudem schwamm der Beluga-Wal die immer gleiche Strecke in seinem Gehege, dies sah doch sehr nach einer Verhaltensstörung aus.

Trotzdem konnten wir uns auch an den Seelöwen und den vielen Pinguinen freuen. Etwas deprimierender fanden wir das Aquarium der Meeresschildkröten. In Australien sind wir neben ihnen geschwommen, und hier lagen sie mehr oder weniger lustlos in ihren kleinen Pools herum.

Die Kinder fanden die Tiere sehr spannend und ihnen gefiel der Tag sehr gut. Sie machten sich zum Glück nicht ganz so viele Gedanken wie wir.

Und, ein Orca erweitert Lucs Plüschisammlung. Luc hatte auf der Heimfahrt alle Hände voll zu tun, die Robbe und den Orca aneinander zu gewöhnen! Das Abendessen holten wir uns heute im Panda-Express und assen auf unserer Terasse

San Diego – USS Midway

San Diego – USS Midway

Heute fuhren wir zeitig nach San Diego an den Hafen, um das USS-Midway- Museum zu besuchen.

Dabei handelt es sich um einen ausgemusterten Flugzeugträger der US-Army, der zu einem Museum umfunktioniert wurde.

Betreten kann man das Schiff auf dem Hangar-Deck. Da befinden sich schon einige historische Flugzeuge, die auch im Ernstfall geflogen wurden. Jede Besucherin erhält einen Audioguide. An zahlreichen Orten kann man sich so spannende Informationen über alles Mögliche holen. Am Spannendsten ist, dass diese Informationen nicht von irgendjemandem vorgelesen werden, sondern von den Jeweiligen Zeitzeugen vorgetragen werden. Es ist auch spannend und eindrücklich, dass sich auf dem ganzen Schiff dutzende von Veteranen befinden, die bereitwillig über das Leben auf dem Schiff und die technischen Gegebenheiten des Schiffes Auskunft geben.

Auf dem Oberdeck sieht man dann das ganze Ausmass der Landefläche und erfährt, wie die Flugzeuge landeten und starteten (und was dabei schief gehen kann).

Auch eine geführte Tour durch das Steuerdeck haben wir gemacht. Spannend, wie früher noch alles ohne viele technische Hilfsmittel auch funktionierte!!

Für mich am eindrücklichsten war aber das „Innenleben“ des Schiffes. Unglaublich, diese Kleinstadt auf dem Meer. Es gab da wirklich Vieles. Aber es war unglaublich eng auf diesem Schiff, und zu gross sollte man da auch nicht sein. Ich musste schon sehr oft den Kopf einziehen.

Auch eindrücklich fand ich, wie unterschiedlich die verschiedenen Hierarchiestufen auf diesem Schiff lebten. Der Kapitän und die höher gestellten hatten eher geräumige Kojen, zum Teil sogar mit fliessendem Wasser. Das niedere Volk hingegen (Matrosen und Soldaten), hausten in dreistöckigen Betten (bei niedriger Raumhöhe) in grossen Zimmern. Da blieb kein Raum für Privatsphäre. Fenster hatte es sowieso keine, und so sahen einige Besatzungsmitglieder kaum, ob es Tag oder Nacht war.

Es war irgendwie gruselig, zu wissen, dass man sich auf Boden befand, auf dem noch vor 45 Jahren Soldaten herumgerannt sind und es oftmals um Leben und Tod ging. Ich bin nicht wirklich ein Fan von Kriegsgeschichten und Heldenepos, aber dieses Schiff hat mich sehr beeindruckt.

Auch die Kinder fanden dieses Museum sehr spannend. Wir waren dreieinhalb Stunden dort, und langweilten uns nicht.

Anschliessend besuchten wir noch einen Militärfriedhof auf den Hügeln San Diegos. Soweit das Auge reichte, hatte es hier Grabsteine. Alle Grabsteine sind gleich, und befanden sich in militärischer Präzision ausgerichtet auf den Hügeln.

Wenn man hört, wie viele Menschen jeweils in einem Krieg gefallen sind, ist dies ja immer eine abstrakte Zahl. Hier wird diese Zahl aber visualisiert. Es ist bedrückend. Auch wenn man denkt, wie viele Menschen (Militär und Zivilisten)  jeden Tag in militärischen Konflikten ihr Leben verlieren.

Wir diskutierten noch eine Weile über Krieg und Militär. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Meinungen unserer Jungs über dieses Thema sich entwickeln werden!

San Diego

San Diego

Am nächsten Vormittag checkten wir in Hollywood aus und fuhren Richtung San Diego. Wir wählten dafür nicht den schnellsten Weg, sondern fuhren an der Küste entlang. Wir fuhren an fast ausnahmslos wunderschönen, riesigen, zum Teil fast einsamen Sandstränden entlang.

Dazwischen hatte es ganz nette Ferienorte. Zum Teil unglaublich mondän. Riesige Yachthafen und prächtige Villen wechselten sich ab mit Luxushotels. Wir wissen nun auch, wo die Reichen und Schönen ihren Strandurlaub verbringen….

Unser Resort hier in San Diego befindet sich auf einer Insel. Es besteht aus zahlreichen Bungalows in einer Parklandschaft. Rundherum hat es einen kleinen Seestrand. In diesem „See“ kann man sogar rudern!

Wir legten uns an einen von sechs Pools und genossen den Nachmittag mit Lesen und baden. Abends assen wir im Resort. Es ist schön hier, obwohl alles schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Aber wir haben wieder eine Terasse und können abends friedlich draussen ein Bierchen trinken. Das entspannt!

Natürlich wollten wir am nächsten Tag den Strand erkunden. Wir fuhren also nach Mission Beach, um zu baden. Auch hier waren die Wellen wieder ziemlich hoch, der Wind war startk. Das Meer spülte viel Seegras an, was unseren Jungs nicht sehr gut gefiel. Daher buddelten sie sich im Sand ein.

Als es dann leicht tröpfelte, verliessen wir den Strand, um die Vergnügungsmeile von Mission Beach aufzusuchen. Bei uns kam aber dann nicht so recht Stimmung auf. Wir dachten uns aber, dass wir abends an den Strand gehen könnten, um zu essen.

So legten wir uns noch kurz an den Pool und fuhren abends nochmal an den Strand,  um dort zu essen. Es hat aber leider gar nicht so viele Restaurants hier. Die Menschen scheinen sich hier eher flüssig zu ernähren, es liegt hier eine Bar neben der anderen.

Der Sonnenuntergang war wunderschön, und schlussendlich fanden wir doch noch ein wunderbares Restaurant mit Blick auf das Meer. Wir genossen Burger und Seafood (Luc isst jetzt auch gerne Muscheln und Crevetten) und gingen dann zügig zurück ins Resort. Vor allem Luc fühlt sich nicht so wohl, wenn es dunkel ist und Betrunkene oder sonst irgendwie zugedröhnte Menschen unterwegs sind. So genossen wir unser Schlummi-Bier auf der Terasse.

Los Angeles – Six Flag – Santa Monica – Venice

Los Angeles – Six Flag – Santa Monica – Venice

Am folgenden Vormittag wir ein gingen wir einem weiteren Reto-Cedric-Höhepunkt entgegen.

Wir fuhren zum Six-Flag Park. Dabei handelt es sich um einen Park voller Achterbahnen und sonstigen Fahrgeschäften. Ohne schöne Dekoration oder Themenwelten. Einfach nur Achterbahnen. Etwa die Hälfte unserer Familie feiert Achterbahnen bereits seit Kindertagen (Danke Herbert….), die andere Hälfte hätte lieber Dinos und Märchenfiguren. Der Nervenkitzelfaktor war hoch, und selbst Luc erlebte seine ersten paar Loopings.

Einmal mehr bestaunten wir die Dimensionen hier. Alles scheint einfach einen Tick grösser, imposanter und auch abgedrehter zu sein. Hundemüde gingen wir zurück und gönnten uns einmal mehr ein italienisches Nachtessen.

Am nächsten Morgen wollten wir den Strand von LA besuchen. Wir fuhren nach Santa Monica. Baywatch pur!!! Der Strand ist wirklich riiiiiesig. Sowas habe ich noch nie gesehen. Soweit das Auge reicht schöner Sandstrand, in einer Dimension, die unglaublich ist. Wir besuchten den berühmten Santa Monica Pier (unter diesem Pier fanden in der Serie Baywatch die ganz üblen Szenen statt…) und die Jungs genossen die riesigen Wellen. Für Reto und mich war das Wasser eher etwas kühl, und so beobachteten wir unsere Jungs.

Ich hielt auch immer Ausschau nach knackigen Bademeistern. Ich war durchaus bereit, kurzfristig in Seenot zu geraten, um ein paar knackige Badehosen anzulocken, aber es lohnte sich nicht. Mitsch schien gerade Pause zu haben (oder Wäsche).

Wir spazierten dann am Strand nach Venice Beach und bestaunten die skurrilen Gestalten. Wir genossen auch das geschäftige Treiben von Partyvolk, SchönheitskönigInnen und Touristen.

Reto deckte seinen Mikroschädel mit einem passenden Käppi ein, und die Jungs assen eine astronomisch teure Glace.

Die Jungs rannten wie die Wilden durch die Wellen und am Strand entlang. Ich verlor einen von Cédrics Flipflops, sodass er seinen Weg einbeinig hüpfend weiterverfolgen musste….

Wir spazierten wieder zurück und suchten nach unserem Auto. Dies war gar nicht so einfach…

Am nächsten Morgen besuchten wir ein typisches „Einkaufszentrum“ in LA. Zahlreiche Läden befanden sich dicht aufeinander, dazwischen viele Restaurants und Cafés. Gleich nebenan befand sich der berühmte Farmers Market, wo es viel zu essen und zu bestaunen gibt.

Auch hier war wieder alles etwas grösser und imposanter, als wir uns das gewohnt sind. Lustig ist auch, dass eine Art Strassenbahn wie in San Francisco durch das Einkaufsgebiet fuhr.

Wir shoppten ein bisschen (Cédric bekam einmal mehr neue Flipflops) und fuhren nochmals an den Strand. Mittlerweile war die Sonne aber hinter den Wolken verschwunden, und mit dem Wind war es deutlich kälter geworden am Strand. Auch die Wellen waren nochmals etwas höher, und Cédric und Luc stürzten sich wagemutig ins Meer. Luc kehrte schlotternd zurück. Er fror immer noch, als wir uns in der Shopping- und Barmeile von Santa Monica befanden. Er ist daher stolzer Besitzer eines neuen, kuscheligen Surfer-Pullovers.

Als wir endlich auch ein Restaurant fanden, assen wir einmal mehr italienisch und fuhren nach Hollywood zurück. Reto und ich wollten anschliessend noch in der Bar etwas trinken (Kinder haben ja LEIDER keinen Zutritt), aber die Spassbremsen schlossen die Bar bereits um 22.00 Uhr.

Raus aus dem Hotel wollten wir nicht mehr, sodass unser Abend relativ früh endete.

Los Angeles – Universal Studios

Los Angeles – Universal Studios

Heute stand der Besuch der Universal Studios an. Für einen nicht mal so kleinen Aufpreis kann man eine Stunde früher in den Park und die im 2023 eröffnete Mario-Kart Bahn und das Super-Mario-Land besuchen.

Das haben wir natürlich gemacht und standen daher schon um 7:00 im Park. Der Themenpark Mario-Land ist wirklich sehr aufwändig gemacht, er gefällt nicht nur den Kindern. Wir standen etwa eine Viertelstunde in der Schlange. Die Wartezeit an dieser Bahn betrug zeitweise 200 Minuten. Verrückt, wenn man sich vorstellt, dass man so lange in einer Line steht für 2 Minuten Spass.

Um 8:00 Uhr strömten dann unglaubliche Menschenmassen in den Park. So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Bahnen sind wirklich schön gemacht, für jeden Bereich gibt es fast schon eine kleine Stadt. Besonders eindrücklich war das Harry-Potter- Themengebiet. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, waren in sehr vielen Bahnen und pflügten uns durch die Menschenmassen.

Die Kids fanden es super und kamen kaum aus dem Staunen heraus. Für uns war es einerseits lustig und unterhaltsam, andererseits aber auch völlig verrückt.

Am Spannendsten fand ich die Tour durch die Universal Studios. Man konnte in einem kleinen Zug durch die Filmkulissen und Gebäude der Universal Studios in einer geführten Tour fahren. Die alten und auch aktuellen Filmkulissen zu sehen, war sehr eindrücklich. Es wurden uns auch einige Special effects vorgeführt. Auch King-Kong und ein Angriff des Weissen Hais haben nicht gefehlt!

Wir kehrten am Abend so müde in unser Hotel zurück, dass wir uns eine Pizza holten.

Los Angeles Hollywood 2

Los Angeles Hollywood 2

Wir machten uns schon relativ früh auf den Weg. Wir wollten uns heute den Walk of Fame anschauen. Ganz so glamourös, wie wir uns das vorgestellt haben, war es aber nicht. Die Strasse ist ziemlich abgerockt. Am frühen Vormittag stinkt es auch erbärmlich. Erst mit der Zeit tauchten die Touristenmassen auf und belebten den Boulevard. Es ist einerseits faszinieren, die Orte zu sehen, die man sonst im Fernsehen sieht. Andererseits ist dies aber wirklich nur ein ganz kurzer Abschnitt der Strasse, die diesen Glanz ausströmt. Daneben hat es dutzende von Souvenirläden, die jeden erdenklichen Mist verkaufen. Irgendwie amüsant, aber auch verstörend.

Am Nachmittag legten wir uns im Hotel an den Pool und ruhten uns aus, bevor wir uns noch an einem (offensichtlich nicht einmal soooo unbekannten) Aussichtspunkt die Hollywood- Buchstaben anschauten. Auch hier gab es ein schönes Foto.

Danach waren wir bei meiner ehemaligen Arbeitskollegin und ihrer Familie zum Abendessen eingeladen. Die Familie zog vor bald sechs Jahren von Winterthur nach LA. Die zwei Jungs sind ein Jahr älter als Cédric die Tochter ist 10 Jahre alt.

Sie wohnen in einem schönen Haus, ziemlich zentral, und doch im Grünen. Es war schön, auch dieses Gebiet von LA zu sehen.

Der Abend war wirklich schön, wir hatten interessante Gespräche über die USA, die Schweiz, und über die jeweiligen Lebensweisen. Es war wirklich spannend! Die Jungs verbrachten einen Teil des Abends auf dem Trampolin. Sie hatten viel Spass miteinander und schauten tauschten sich anschliessend noch über ihre Youtube-Vorlieben aus.

Der Abend verging viel zu schnell.

Los Angeles Hollywood

Los Angeles Hollywood

Es ist immer wieder faszinierend, wie sich das Gepäck vermehrt. In Horw beim Packen hatten wir noch das Gefühl, dass auch zwei Taschen gereicht hätten, heute füllen wir die drei Taschen schon ziemlich gut….

Wir haben heute unser Womo zurückgegeben und danach am Flughafen ein Mietauto geholt. Wobei *Auto* nicht wirklich der korrekte Ausdruck ist für das Gefährt, das wir hier erhalten haben.

Es ist ein riiiiesiges , schwarzes Gefährt. Ein protziger SUV. Mit Trittbrett, damit auch die kürzeren Erdenbewohner in das Auto einsteigen können.

Die Weiterfahrt nach LA war im Vergleich zum Wohnmobil sehr konfortabel. Die ruppigen Strassen waren kaum zu spüren, und so fuhren wir die 4.5 Stunden von Las Vegas bis LA praktisch ohne Pause.

Unser Hotel in LA liegt sehr nah am Hollywood Boulevard. Ich weiss nicht, ob man in diesem Fall von „zentral“ reden kann. Es liegt sehr nahe an der Touristenmeile, um die Sterne zu bestaunen. Auch haben wir von der Rooftop-Bar aus sieht man den berühmten Hollywood- Schriftzug.

Gleich am Hollywood-Boulevard hat es aber auch sehr viele Obdachlose Menschen, die in für uns unvorstellbaren Umständen auf den Strassen campieren oder einfach in eine Decke eingewickelt schlafen. Es ist sehr schmutzig und stinkt grauenhaft.

Die Kinder fürchten sich vor diesen Menschen, sie haben noch nie so etwas gesehen. Es wurde uns gesagt, dass es auch in San Francisco viele Obdachlose Menschen gibt, aber wir haben im Vergleich nur sehr wenige wahrgenommen.

Weil wir erst am späteren Nachmittag in LA ankamen, gingen wir nur noch kurz etwas essen. Wir fanden (google sei Dank) aber ein tolles, offenbar auch ziemlich angesagtes italienisches Restaurant. Wir fielen satt und müde in ein wunderbar weiches, sauberes Bett. Wir haben alle geschlafen wie die Murmeltiere.

Grand Canyon / Las Vegas

Grand Canyon / Las Vegas

Wir schliefen wunderbar (es war richtig kalt). Am nächsten Morgen gingen wir zügig weiter. Uns stand die Reise nach Las Vegas bevor. 4, 5 Stunden. Davon waren einige Strassen wirklich sehr derangiert. Reto fuhr trotzdem sehr zügig, und es hob einerseits den Kühlschrank aus den Angeln (das kannten wir ja schon), andererseits riss es auch den Fernseher aus seiner Verankerung…. Gemerkt haben wir dies aber erst, als wir am Hoover Dam kurz vor Las Vegas durch eine Sicherheitskontrolle mussten. Der Sicherheitsbeamte war aber sehr freundlich und plauderte nett mit Cédric.

Wir sahen uns den Hoover Dam an, fanden den jetzt aber nicht sehr beeindruckend, und so fuhren wir weiter zu unserem altbekannten Campingplatz in Las Vegas.

Wir fuhren nochmals zum Woolmart, wo Reto noch neue Schrauben kaufte, um unser ramponiertes Womo zu flicken…..

Jetzt sitzen wir hier draussen (es ist sicher 10 Grad kühler als vor 2 Wochen), und sind etwas traurig, dass wir morgen das Womo zurückgeben müssen.

Es war zwar teilweise anstrengend, aber unglaublich eindrücklich. Es war schön, so nahe an der Natur zu sein. Es war aber auch schwierig, dort wieder zu gehen, wo wir gerne einige Tage länger geblieben wären.

Es war zeitweise auch schwierig, die unterschiedlichen Ansprüche von unserer Familie unter einen Hut zu bringen. Aber einmal mehr haben wir es unglaublich genossen, Land und Leute kennenzulernen und sind traurig, dass der „Offroad-Teil“ unserer Reise schon vorbei ist.

Wir werden morgen hier in Las Vegas das Womo gegen ein Auto tauschen und dann in Richtung Los Angeles weiterfahren.

Das Abenteuer geht also weiter…..

Grand Canyon South Rim

Grand Canyon South Rim

Die Nacht war so ruhig wie noch nie. Und unsere Jungs würden wahrscheinlich heute noch schlafen, hätten wir sie nicht geweckt.

Reto und ich geniessen jeweils die Stunde am Morgen, wenn die Jungs noch schlafen. Wir trinken dann den ersten Kaffee und besprechen den Tag.

Heute hatten wir wieder einmal ganz besondere Gäste. Mehrere Rehe und ein Rehkitz spazierten unmittelbar vor unserem Womo vorbei und verweilten dort auch eine gute Weile. Die Plätze hier in den Nationalparks sind wirklich so unfassbar schön.

Schon bald kam der Tag, und wir fuhren an den bekannten Grand Canyon South Rim.

Ich habe ja gestern schon etwas darüber geschrieben. Die Luftlinie zwischen North und South-Rim beträgt ca,15 Meilen, die Fahrt mit dem Auto oder Womo aber über 200. So waren wir einige Zeit unterwegs.

Im South Rim angekommen, trauten wir unseren Augen nicht: Es hatte tausende von Menschen, hunderte von Autos, dutzende von Parkplätzen. Hier fuhr wieder ein Parkbus, oder besser gesagt, es gibt drei Linien von Parkbussen. So ein bisschen wie in einem Freizeitpark. Überall hat es auch Souvenirshops. Die einen verkaufen nur Tourimist, die anderen tarnen es noch mit kulturellem Hintergrund.

Es war für uns wirklich ein absoluter Kulturschock im Vergleich zu gestern. Auch das Klientel schien sich völlig zu verändern. Dieser Ort ist in einem Tag von Las Vegas aus zu erreichen, und man könnte hier von Fast-Tourismus reden. Wie Luzern-Gstaad-Interlaken.

Aber: Es ist auch hier wieder absolut beeindruckend. Ich habe noch nie etwas derartiges gesehen. Wir waren komplett sprachlos. Der Blick auf den Canyon ist hier nochmals beeindruckender. Ich verstehe, dass dies ein absoluter Touristen-Hot-Spot ist. Etwas vom Schönsten, was ich je gesehen habe.

Zum Glück hatten wir auch hier wieder einen Stellplatz im Nationalpark (hier auch nicht so schwierig, es hat 300). Wir konnten uns also für alles viel Zeit nehmen. Der Himmel verdunkelte sich, und es begann zu tröpfeln….

Wahrscheinlich verliessen deshalb sehr viele Menschen den Park. Als wir bei Sonnenuntergang an dem berühmten Hopi-Point waren, befanden sich dort nicht, wie gewöhnlich, hunderte, sondern nur dutzende von Menschen. Leider zeigte sich die Sonne nur kurz, deutete in den schönsten Farben an, was sie mit dem Canyon anstellen könnte, verschwand aber dann wieder hinter den Wolken.

So konnten wir leider den blutroten Sonnenuntergang nicht bestaunen.

Als Reto und ich anschliessend noch draussen vor dem Womo sassen, diskutierten wir darüber, ob jetzt der North oder der Southrim schöner war. Wir kamen zu keinem Ergebnis. Wenn ihr einmal hier seid, solltet ihr Beides sehen.

Am North Rim ist es sehr gemütlich, authentisch und es hat sehr wenige Menschen. Man kann den Canyon geniessen, und auch die Natur ist wunderbar. Vor allem die kleinen Walks an die Aussichtspukte sind unvergesslich und erzeugten bei uns auch ein bisschen Gänsehaut, da sie sehr exponiert waren.

Am South Rim hingegen ist alles gesichert. Man ist zu jeder Zeit umgeben von Dutzenden von Menschen. Die Souvenirshops und die vielen Parkplätze sind anstrengend.

Aber die Sicht auf den Canyon ist noch atemberaubender als am North Rim.

Grand Canyon North Rim

Grand Canyon North Rim

Heute Morgen waren wir gar nicht einmal so traurig, dass wir das Touristen-Moloch verlassen mussten. Es sind jetzt nur noch 3 Nächte im Wohnmobil. Die Meinungen darüber sind in unserer Familie geteilt….

Unsere Fahrt ging heute knapp 2.5 Stunden zum Grand Canyon North Rim. Dieser Teil des Grand Canyon ist eher etwas aufwändig zu erreichen, sodass die meisten Touristen direkt den South Rim ansteuern. Uns wurde von mehreren Seiten her gesagt, dass es sehr lohnenswert sei, diesen Teil des Grand Canyons zu besuchen.

Anfangs fuhren wir durch die unendlich scheinende Einöde des Wilden Westens. In der Höhe änderte sich aber die Umgebung.

Wir fuhren durch eine wunderschöne, wieder etwas lebensfreundlichere Landschaft. Es hat hier auch wieder Bäume und Wälder. Auch die Spuren von Waldbränden in verschiedenen Jahren sind deutlich zu beobachten. Es gibt Bereiche, wo nur noch vereinzelt einige Baumstämme stehen, ansonsten hat es nur kleine Bäume und Sträucher. An anderen Stellen sind die Stämme der Bäume angekokelt und der Boden noch schwarz. Trotzdem sind die Bäume oben wieder grün.

Wir können uns nur schwer vorstellen, wie hier die Waldbrände wüten könnten. Das Waldbrandrisiko wird auch hier mit „very high“ beziffert. Trotzdem ist es erlaubt, in den Campingplätzen Feuer zu machen in den dafür vorgesehenen Feuerstellen (JEDER Platz hat seine eigene Feuerstelle und den eigenen Tisch dazu. Das in bis jetzt jedem Campingplatz in den Nationalpärken!).

Wir fuhren direkt zu unserem Stellplatz zwischen hohen Bäumen und in grossem Abstand zu allen anderen Plätzen. Wunderschön, stromlos. Es ist hier oben auch deutlich kühler. Ich sitze hier wieder einmal mit Jacke beim Schreiben….

Vom Campingplatz aus war es eine kurze Wanderung zum Aussichtspunkt und dem visitor Center.

Die Aussicht auf den Grand Canyon ist atemberaubend. Unglaublich, wie tief sich der Fluss in das Gestein hineingefressen hat. Einmal mehr…. Und wie uns gesagt wurde, ist es hier auch ziemlich ruhig, obwohl es sich um den wohl bekanntesten Canyon Amerikas handelt. Die Stimmung ist fast ein wenig ehrfürchtig.

Wir tranken in der schönen, gemütlichen Lodge mit Sicht auf den Canyon etwas. Dieses Wochenende sind hier einige Veranstaltungen und Ausstellung von Navajo-Natives. Wir haben die Handwerke bestaunt und liessen es uns nicht nehmen, einem Jungen Mann eine traditionell geschnitzte und bemalte Wurzel abzukaufen. Aus den Wurzeln werden mystische Figuren gestaltet. Die Figur, die uns am besten gefallen hat, stellt die Gottheit dar, die für die Feuchtigkeit und Fruchtbarkeit der Felder verantwortlich ist. Der Junge Mann hat auch gleich vor Ort an seinen Figuren gearbeitet.

Wir alle haben Freude an einem wirklich hier handgefertigten Souvenir.

Reto und Cédric bestaunten noch den wunderschönen Sonnenuntergang. Dieser findet hier bereits kurz vor 20.00 Uhr statt, und so ist es jetzt, um 20.30, schon stockdunkel.

Lower Antelope Canyon

Lower Antelope Canyon

Heute mussten wir schon früh aufstehen, denn wir hatten um 9:00Uhr eine Bootstour gebucht. Die Zeit ist hier insofern ein schwieriges Thema, als dass wir uns hier im Bundesstaat Arizona befinden. Hier sind wir zwar in der gleichen Zeitzone wie in den vergangenen Tagen, aber die Uhr wurde hier eine Stunde zurückgestellt. Ehrlich gesagt, haben wir gar nicht gemerkt, dass wir nach Las Vegas eine Zeitumstellung hatten…. Die Smartphones von heute machen das von selber, und wir hüpften ahnungslos in der Zeit hin und her. Es war bis jetzt eigentlich egal, aber mussten heute rechtzeitig vor Ort sein.

So haben wir mehrere Wecker gestellt heute 😉

Selbstverständlich waren wir wie immer mehr als pünktlich und machten eine dreistündige Bootstour. Dieser Stausee ist zwar eindrücklich, die Felsen ragen überall fast senkrecht nach oben. Aber ehrlich gesagt, hätte eine Stunde gereicht…. Wir waren 3 Stunden an der prallen Sonne. Meist tuckerte das Boot gemütlich vor sich hin, nur kurz konnte der Kapitän voll losbrettern. Der Wasserstand ist momentan ziemlich niedrig im Lake Powell, sodass die grossen Schiffe bestimmte Routen fahren müssen. Auf dem See herrschte reger Betrieb, und wir waren froh, als die Fahrt endlich zu Ende war…..

Nach einer Erfrischung im Pool stand die nächste Touristenattraktion an: Ein Besuch im Lower Antelope Canyon. Diesen Canyon kann man nur besuchen, wenn man eine Tour bei einem Navajo-Guide bucht. Man wird dann in 12 bis 15 er Gruppen durch den Canyon geschleust. Zuerst dachten wir, dass das ja wohl nichts werden könnte, doch der Besuch dieses Canyon ist absolut eindrücklich. Der Fluss hat sich hier in Jahrtausenden durch den Sandstein gefressen, und übrig blieb dieser wunderschöne Canyon. In der Trockenzeit hat es kein Wasser im Canyon, aber wenn es regnet (Monsun), dann frisst sich das Wasser weiter in den Canyon und verändert ihn immer weiter.

Wir haben, auch dank unserem Guide, tolle Fotos gemacht und waren einmal mehr sprachlos von der Naturgewalt, die sich uns hier zeigte. Als wir aus dem Canyon wieder herauskletterten, windete es stark und es regnete auch einige Tropfen. Dies war eine willkommene Abwechslung bei über 40 Grad.

Wir wuschen uns den Sand im Pool ab, bevor wir uns hier wieder auf eine sehr heisse Nacht vorbereiten. Wahrscheinlich wird es auch diese Nacht nicht ohne Klimaanlage gehen, denn nachts weht hier kein Wind und die Temperaturen liegen noch knapp bei 30 Grad. Wir hoffen, dass es morgen Abend dann etwas kühler wird im Grand Canyon. Wir werden dort auch (endlich!) wieder einen Stellplatz im Nationalpark haben. Ruhig, mit vielen Tieren und viel Ruhe. Aber ohne Strom und daher ohne Klimaanlage…..

Lake Powell

Lake Powell

Nach einer heissen Nacht war Luc schon ungewöhnlich früh wach. Er wollte wieder mit den Walliser Kindern spielen.

So konnten wir in Ruhe zusammenpacken und fuhren weiter nach Page, am Lake Powell. Dies ist ein riesiger Stausee. Hier in Page tummeln sich sehr viele Motorboote, Jetski und Hausbootfahrer.

Wir sind hier angekommen und fühlten uns sofort etwas fehl am Platz. Das Städtchen Page existiert erst seit den 50er Jahren, als der Staudamm gebaut wurde. Wir wohnen hier auf einem Campingplatz am Hafen. Es kommt uns irgendwie so vor, als ob diese Marina mondän wirken wollte. Es sind hier seeeehr viele Menschen mit schnellen Booten, Jetskis und dicken Autos unterwegs, aber irgendwie kommt alles trotzdem ziemlich trostlos daher. So aus dem Nichts aus dem Boden gestampft.

Oder vielleicht einfach komplett anders, als wir es uns von den Mittelmeerhäfen „gewohnt“ sind (nicht, dass ich schon jemals wirklich mit einem privaten Boot in einen solchen Hafen einfuhr, aber bestaunt haben wir die Häfen schon oft).

Nach einem ausgiebigen Bad im Pool schauten wir uns dann noch eines der Wahrzeichen von Page an: den Horseshoe Bend. Es ist wirklich eindrücklich, wie der Fluss sich durch den Canyon um diesen Fels herum schlingt.

Tolle Eindrücke, tolle Fotos, extra Eintritt und hunderte von Menschen….

Anschliessend badeten wir noch eine Runde und legten uns dann zur Ruhe. Auf diesem Campingplatz steppte ziemlich der Bär. Die jungen Erwachsenen scheinen hier hinzukommen, um mit dem Motorboot herumzubrettern und zu feiern.

Monument Valley

Monument Valley

Heute hatten wir eine eher etwas längere Fahrt, Google zeigte 3 Stunden 15 Minuten an. Das Tagesziel heute war das Monument Valley. Diese Kulisse, die man in sehr vielen Westernfilmen sieht. Die Kulisse auch, die im Film „Forest Gump“ prominent zu sehen ist, wenn Tom Hanks durch die Wüste rennt. Diesem bekannten Filmmoment ist auch extra eine Aussichtsmeile gewidmet. Wir liessen es uns natürlich nicht nehmen, ein Foto von dieser beeindruckenden Kulisse zu machen.

Anschliessend besuchten wir den Monument Valley Park. Es kostete ein Heidengeld, zum visitor Center zu fahren, und dort war für uns Womofahrer auch schon „Ende Gelände“, wie Luc sagen würde.

Es ist verboten, mit einem RV durch den Park zu fahren. Da wir ohnehin schon sehr viel Wüste und Steine gesehen hatten, entschieden wir uns, nur vor Ort einige Fotos zu machen und uns noch das Visitor Center anzusehen. In dem Gebiet um das Monument valley leben sehr viele Native Americans, und die Ausstellung beschreibt die Geschichte und die Lebensweise dieser Menschen (früher). Über allfällige Rassenkonflikte haben wir hier nichts gesehen in den Ausstellungen.

Wir fuhren weiter zum nahegelegenen Campingplatz. Wir hatten Strom, Wasser und alle Annehmlichkeiten, die man sich wünschen kann. Sogar einen Innenpool. Man fühlte sich gleich chemisch gereinigt nach einem Bad in diesem winzigen Pool.

Abends war dann ziemlich viel Betrieb auf dem Campingplatz, und Luc machte schnell Bekanntschaft mit anderen deutschsprachigen Kindern. Sie machten Zinggi und Chübelitschutte, bis es eindunkelte und freie Hunde über den Campingplatz strichen. Danach bekamen die Kids Angst und fingen an, UNO zu spielen. Am Ende blieb spielte Luc noch mit drei Kindern aus Brig, und wir unterhielten uns gut mit deren Eltern.

Canyonlands/ Dead Horse Point State Park

Canyonlands/ Dead Horse Point State Park

Nach einem Frühstück mit getoastetem Brot wollten Cédric und Luc noch einmal den Pool geniessen, bevor wir ins Trockene fuhren. Auch diesmal schafften sie es nicht, Reto zu ertränken, aber Reto schaffte es auch nicht, die zwei müde zu machen.

Wir fuhren dann den kurzen Weg zum Canyonlands- Nationalpark. Dieser Park ist riesengross. Die beiden Flüsse Colorado und Green River haben eine spektakuläre Landschaft geschaffen, indem sie tiefe Schluchten in das Colorado Plateau geschliffen haben. Der Park ist in mehrere Sektionen aufgeteilt, einige sind mit einem normalen Auto gar nicht erreichbar. Wir besichtigten den Park auf der Hochebene. Es gibt hier einige Aussichtspunkte, die man mit dem Auto abfahren kann und kleine Walks, die einem einen noch schöneren Blick gewähren.

Es gibt auch Walks in die Schluchten hinab, die sind aber einerseits sehr lange und andererseits ist es auch heute wieder sehr heiss.

Am späteren Nachmittag fuhren wir dann zum Dead Horse Point State Park, er liegt unmittelbar neben dem Canyonlands-Park. Dieser Park bietet einen einmaligen Einblick in die tiefe Schluchtenlandschaft. !

Vor allem vom sagenhaften Dead Horse Point Overlook aus hat man einen traumhaften Blick auf den mehrere hundert Meter tiefer liegenden Colorado River.

Da es bereits später am Nachmittag war, waren wir fast alleine an diesem Aussichtspunkt, und wir nahmen uns viel Zeit, diesen unsere Eindrücke aufzusaugen. Immer, wenn wir denken, jetzt reichts dann mit den Steinen, kommt wieder ein neues Highlight.

In diesem Park hat Reto auch einen der begehrten Stellplätze im Camping ergattert. Wiederum weit weg von der Zivilisation, die Plätze sind wieder riesengross, und da die Bäume hier zu klein sind, um Schatten zu spenden, hat jeder Platz ein Dach über dem Tisch und den zwie Bänken, die es bis jetzt auf jedem Platz hatte.

Wirklich lauschig hier! Kurz vor dem Eindunkeln machten wir noch einen kurzen Spaziergang. Luc und ich fürchteten uns aber vor den wilden Tieren (mir kam das Krokodil-Gefühl wieder hoch, das ich mal in Australien hatte…), also kehrten wir um. Reto und Cédric gingen noch weiter und kehrten beide unversehrt zurück.

So können wir hier heute Nacht auf jeden Fall in kompletter Ruhe schlafen.

Arches Nationalpark

Arches Nationalpark

Die Temperaturen in unserem Wohnmobil waren in dieser Nacht wieder unglaublich hoch. Wir haben geschwitzt wie verrückt und mehr oder weniger gut geschlafen.
Wir fuhren schon bald los, noch etwas verschlafen. Das änderte sich schlagartig, als ein fettes Murmeltier mitten über die Strasse spazierte. Wir waren zwar nicht sehr schnell unterwegs, aber Reto riss eine Vollbremse. Das gemütliche Tier spazierte unversehrt weiter, unsere Schränke im Wohnmobil waren wohl neu „geordnet“ und weiter ging die Reise.
Wir haben mittlerweile schon viele Steine gesehen und auch sehr viel Wüste. Ich stelle es mir mittlerweile gar nicht mehr so romantisch vor. Wie Winnetou oder Old Shatterhand dem Sonnenuntergang entgegenzureiten. Die Strecken sind unglaublich weit, und ich glaube das 1PS-Gefährt wäre gar nicht mal so klimatisiert….
Nunja, Reto steuerte unsere Kutsche einmal mehr durch die Wüste, schnurgerade Strassen lagen vor und hinter uns. Im Ort Moab, am Eingang des nächsten Parkes, gingen wir noch kurz einkaufen. Zum Thema einkaufen gibt es auch noch eine lustige Anekdote. Sie liegt zwar einige Tage zurück, aber wir müssen immer noch hin und wieder darüber lachen.

Wir waren in einem kleinen Dörfchen einkaufen, und Reto und ich trugen je eine Tüte. Wir hatten noch ein Sixpack Bier gekauft, und sagten Cédric, er solle doch bitte das Bier tragen.
Sofort hat uns die Verkäuferin darauf hingewiesen, dass ein Kind auf keinen Fall Alkohol TRAGEN darf. Nunja, andere Länder, andere Sitten…….

Die nächste Station war für uns der Arches Nationalpark. Und ja, dort hat es einmal mehr viiiele Steine. Und auch viele Bögen, wie es der Name des Parkes schon sagt. Die Bögen sind sehr eindrücklich, mir persönlich hat aber der Balanced Rock am besten gefallen.

Die Kinder machten lustige Fotos. Auch hier war und ist es wieder unglaublich heiss, sodass wir nur kurze Walks machen konnten. Aber unser Motto ist auch hier: Mut zur Lücke!

Wir saugen das ein, was wir können, den Rest lassen wir sein. Aber auch hier waren wir einmal mehr fasziniert von den bizarren Steinformationen, und im Visitor Center sahen wir uns noch einen Film zur Entstehung dieses Parkes an.

Auch wenn sie wohl nicht alles verstanden, waren unsere Jungs gebannt von der Doku.

Unsere nächste Übernachtung sollte in einem Campground am Colorado River sein, ca 14 Kilometer ausserhalb des Ortes Moab.

Wir fuhren dem River entlang, es wurde immer menschenleerer. Bald sahen wir keine Menschenseele mehr, sondern mussten wegen einem Reh bremsen. Tierschutz wurde bei uns heute ganz gross geschrieben…

Endlich kamen wir am Campground an. Es war keine Menschenseele zu sehen, auch keine anderen Gäste. Es war ein Campingplatz für Gruppen. Wir hatten einen ganzen Bereich, exklusiv für uns. Leider gab es aber keinen Schatten, kein Wasser und auch kein Licht auf den gruseligen Plumpsklos… Mir war es hier nicht so wohl, denn obwohl wir bis jetzt oft an entlegenen Orten campierten, waren die Plätze doch immer gut gebucht und man fühlte sich nicht ganz so alleine.

Also kehrten wir um, und fanden dann in Moab einen Campingplatz…. Mit fliessendem Wasser, einem kleinen Pool, Strom und sogar WLAN.

Es tat gut wieder mal in einer schönen Dusche zu duschen. Und diese Nacht werden wir wohl nicht schwitzen, da unsere Klimaanlage wacker rattert…. Es ist schon komisch, wieder einmal in der Zivilisation zu übernachten.

Es hat vorher zwar einige Tropfen geregnet, der Wind ist aber wie ein warmer Föhn. Wir freuen uns auf morgen, und werden wohl das erste Mal im Wohnmobil unseren Toaster brauchen können 😉.

Capitol Reef

Capitol Reef

Weiter ging die Fahrt in Richtung Capitol-Reef-Nationalpark. Wir rätselten noch, wo wir überall Halt und einen Walk machen wollten. Es hätte auf der Strecke einige spannende Optionen gegeben.

Die Entscheidung wurde uns aber abgenommen. Kurz nach der Abfahrt bekam Cédric einen Migräneanfall. Die Weiterfahrt war daher erschwert. Er musste sich mehrmals übergeben und konnte nur einige Minuten am Stück fahren….

Ausgekotzt schlief er endlich ein, und wir liessen ihn schlafen, während wir zu dritt dasXXXXXXX -Museum erkundeten. Es zeigte, wie die Ureinwohner dieses Gebietes gelebt haben. Spannend war vor allem, dass einige Völker ein Loch in den Boden gruben und dort drin wohnten. Das Museum war wirklich spannend und wunderschön gemacht. Vor dem Eingang war ein Foodtruck (nicht so ein Designwägeli wie bei uns, sondern ein richtig abgef…, grüner Stinker). Daneben standen hohe Bäume, und Tische luden uns zu einer Pause ein.

Cédric erwachte wie immer nach seiner Migräne mit einem Bärenhunger. Luc und er teilten sich eine riesige Portion handgeschnittene, perfekt frittierte, triefende Pommes, und Reto und ich teilten uns einen Taco, der scharf, aber vorzüglich schmeckte. Er war mit vielen frischen Zutaten, einer scharfen Sauce und würzigem Rindfleisch bestückt.

Schon das zweite Mal, dass wir an einem unglaublich entlegenen Ort so gut assen. Naja, momentan essen wir ja vor allem auf Campingplätzen, auf denen es keine Restaurants gibt. Daher müssen wir selber kochen. Das Gourmet- Level ist also nicht besonders hoch…

Die Weiterfahrt war wiederum sehr spannend. Die Strasse ging hoch und runter, durch karge Felsen und grüne Wälder, und das, obwohl die reine Fahrzeit nur 2.5 Stunden betrug.

Endlich kamen wir im Capitol-Reef-Nationalpark an. Wir machten gleich noch den Scenic-Highway per Wohnmobil. Es ist schön hier, aber irgendwie sind die Steinformationen im Vergleich zum Bryce-Canyon eher bescheiden.

Umso schöner ist der Campingplatz hier in Fruita, mitten im Park. Auch wieder ein Nationalpark-Campground ohne Strom und ohne Dusche, aber dafür mit einem hübschen kleinen Bach. Der Name Fruita kommt daher, da es hier im Canyon sehr fruchtbar ist. Es wachsen viele Bäume, an denen Leitern stehen. Jede kann sich bedienen und die Früchte selber ernten. Unmittelbar neben unserem Stellplatz hat es grosse Aprikosenbäume. Luc wollte aber lieber Wassermelone…

Jetzt sind Reto und Cedric am Abwaschen, währenddem Luc am Bach spielt und ich hier den Text schreibe. Luc hat sich soeben mit einem Jungen angefreundet und sie unterhalten sich auf englisch. Luc freut sich unheimlich, dass er in einer fremden Sprache kommunizieren kann und hat einen neuen Freund gefunden. Er heisst Owen.

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Der Bryce Canyon ist unglaublich eindrücklich, vor allem das „Amphitheater“. Dies ist eine Ansammlung von bizarr-skurrilen Formationen, die aus erodiertem Sandstein entstanden sind. Dicht an dicht drängen sich die farbenprächtigen Felsskulpturen, unter ihnen die berühmtesten Formationen im Park. In 400 Metern Tiefe liegt der Canyon.

Wir wanderten auf der Kante des Canyons zurück zu unserem Campground. Der Blick in den Canyon hinunter war atemberaubend. Einmal mehr sind wir fasziniert von dieser Naturgewalt.

Für morgen planen wir eine Wanderung hinunter in den Canyon. Dies Wanderung scheint relativ kurz zu sein, aber mit einigen Höhenmetern. Luc hat heute im Visitor Center bereits einen Chipmunk erstanden. Die Bestechung zur Wanderung erfolgte also heute bereits im Voraus. Ob das eine gute Idee war, wird sich herausstellen. Klar ist, dass der wohnmobilinterne Zoo um einen Kollegen erweitert wurde.

Jetzt sitzen wir bei Kerzenschein an unserem Platz, die drei Jungs spielen UNO, und rundherum fangen die Campfeuer an zu flackern.

Leider auch hier wieder kaum Handyempfang, sodass es etwas dauern könnte, bis dieser Beitrag auf unserer Seite erscheint.

Samstag, 22. Juli 2023

Wiederum haben wir wunderbar geschlafen in diesem ausserordentlich ruhigen Campground. Es war angenehm kühl, und grosse Bäume spendeten auch hier viel Schatten. Für unser Wohnmobil fast zuviel Schatten, die Batterie des Womos war morgens am Ende, und der Kühlschrank versagte vorübergehend seinen Dienst. Auch heute sind wir nochmals auf dem gleichen Camping (aber auf einem anderen Platz). Immer noch ohne Strom. Deshalb packten wir unsere Sachen zusammen und spulten zuerst alle möglichen Aussichtspunkte per Womo ab. So füllte sich die Batterie wieder ein bisschen und der Kühlschrank begann wieder zu surren.

Die Aussichtspunkte waren schön, aber wir freuten uns vor allem auf die Wanderung in den Canyon hinunter (alle ausser der Besitzer des kleinen Bestechungs- Chipmunks).

Der Weg in den Canyon hinunter war an der prallen Sonne, aber sehr eindrücklich. Die Felsformationen sind nochmals imposanter, wenn man zwischen ihnen hindurchwandert!

Unten im Canyon war eine Ebene, auf der zahlreiche Bäume den ersehnten Schatten spendeten. Trotzdem mussten wir den Weg hinauf wieder in Angriff nehmen. Auf das freuten wir uns weniger, aber der Weg verlief zwischen grossen Felsen und war auch für unseren kleinen Zoobesitzer so interessant, dass er sich nicht beschwerte (oder die Bestechung war erfolgreich?).

Wir kehrten mitten am Nachmittag zu unserem Womo zurück, und Reto und ich entschieden uns für einen Abstecher zu Fuss in den nahegelegenen Store. Dort konnte man gegen Gebühr 8 Minuten duschen und auch noch Wäsche waschen. Beides war langsam nötig 😉

Wir waren schon gewaschen, die Wäsche brauchte noch etwas Zeit, und wir genossen die Zweisamkeit bei einem (oder so) Bier auf der Veranda des Stores. Die Kinder entleerten unterdessen auf dem Campingplatz die Akkus der Tablets. Win-Win.

Zurück am Camping wollte Reto noch unseren (in Las Vegas reparierten) Generator anwerfen, um die Batterie noch etwas aufzuladen. Der Motor soff ab, meine Laune auch. Es konnte ja wohl nicht sein, dass der Generator jetzt nicht funktionierte…… Reto schraubte dann irgendwie an dem Ding herum (man entdeckt auch nach 20 Jahren noch neue „Talente“), und dann Lief das Ding. Bitzli unheimlich.

Nach zwei Runden Brändi-Dog waren die Gemüter zwar etwas temperiert, aber wir schliefen trotzdem wieder wie die Murmeltiere.

Cedar Breaks

Cedar Breaks

Dann war es auch schon wieder Zeit, diesen tollen Platz zu verlassen. Wir stiegen ins Womo und fuhren durch den Cedar Breaks National Park. Dieser Park ist ziemlich klein, aber sehr eindrücklich. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Bryce Canyon.

Auf unserem Weg fuhren wir auch an mehreren Seen vorbei. Die Landschaft ist unglaublich grün, es hatte viele Bäume und wunderbare Campingplätze. Auffallend waren auch die vielen dunklen Gesteinsbrocken, die herumlagen. Wir haben dann gesehen, dass dies Lavasteine sind, von einem Vulkanausbruch vor 1000 bis 5000 Jahren. Es ist so unglaublich, wieviel verschiedene Vegetationen und fast schon Klimazonen hier auf kleinem Raum vereint sind. Die Temperaturen in Cedar Breaks waren auch ziemlich moderat. Der Park liegt auf über 3000m, und im Winter kann man hier sogar Langlaufen, wenn man den Piktogrammen auf den Tafeln glauben kann.

Die Strasse war ziemlich kurvig, und wir begegneten vielen Pickups, aber nicht vielen Wohnmobilen.

Weiter ging die Reise. Wir fuhren durch den Red Canyon weiter zum Bryce Canyon. Auch hier haben wir wieder einen Platz in einem Nationalpark- Campground. Diesmal sogar für zwei Nächte. Wir parkten das Wohnmobil und fuhren mit dem Parkbus an die letzte Haltestelle. Spannenderweise denkt man hier zuerst, dass gar nichts Spannendes sein kann. Das visitor Center liegt auf einer Strasse in einem Wald. Mit dem Bus fährt man auf einer ganz normalen Strasse, und dann öffnet sich vor einem der Boden und ein unglaublicher Canyon kommt zum Vorschein. Mir fehlen langsam die Superlativen.

Duck Creek

Duck Creek

Weiter ging unsere Reise Richtung Richtung Bryce Canyon. Reto hat auf dem Weg dahin im Duck Creek (Dixie Forest) noch eine Übernachtung in einem Nationalparkcamping gebucht.

Die Autofahrt hierhin war sehr eindrücklich. Es ist unglaublich, wie sich hier in innerhalb kurzer Distanzen die Vegetation komplett verändert. Der Campingplatz hier liegt mitten in einem Wald, umgeben von fruchtbarem Gebiet.

Es ist deutlich kälter, wir sitzen hier mit Pullover und freuen uns auf eine Nacht unter 30 Grad. Es soll hier nachts sogar unter 20 Grad werden!

Es ist unglaublich ruhig hier, die Plätze sind riesig und es hat viele Tiere. Hier haben wir haben schon Chipmunks gesehen, nachdem es gestern viele Eichhörnchen und Hirsche auf dem Platz hatte.

Reto und ich geniessen die Ruhe, aber unsere Kids hätten gerne wieder einmal Strom und WLAN…

In den nächsten zwei Nächten haben wir aber immer noch keinen Strom auf dem Platz… 😊

Freitag, 21. Juli 2023

Ach, wir haben soooo wunderbar geschlafen in Duck creek. Es war ziemlich frisch, und wir brauchten zum ersten Mal im Wohnmobil eine Decke. Morgens tranken Reto und ich einen Kaffee, während die Kinder noch schliefen. Die Sonne leuchtete durch den Wald, und wir hörten nur Vogelgezwitscher. Einige Chipmunks wieselten auf dem Platz umher, und langsam erwachten die Menschen.

Auf diesem Campground tickten die Uhren etwas langsamer. Auf der Frauentoilette wurde morgens wohl der neueste Tratsch ausgetauscht. Leider auf Spanisch, so dass ich praktisch nichts verstanden habe. Ich habe mich aber etwas geschämt, da jede Frau auf der Toilette ihre eigene Seife mitbrachte (wie gesagt, der Campingplatz war sehr, sehr einfach). Nur ich stand da, ohne Seife, und wusch mir die Hände mit Wasser…. Das nächste Mal bin ich schlauer, und bringe meine Seife mit!

Valley of Fire / Zion- Nationalpark

Valley of Fire / Zion- Nationalpark

Das alles lief reibungslos ab, aber wir konnten dann etwas später als geplant los. Weiter ging unsere Reise Richtung Valley of Fire. Dieser Nationalpark befindet sich nahe von Las Vegas und ist berühmt für seine psychedelische Landschaft aus rotem Sandstein. Auch hier war alles sehr trocken und sehr, sehr heiss. Wir machten einen zirka 1.5 Meilen langen Walk, sahen einige Gekkos und viel, viel Sand und pittoreske Felsformationen. Unglaublich, wie diese Landschaft aussieht.

Weiter ging unsere Reise in Richtung Zion-Nationalpark. Der Weg war nicht besonders weit, aber es war unglaublich, wie sich die Landschaft veränderte.

Ein schöner Fluss fliesst durch den Park, und dementsprechend hat es wieder Bäume, Wiesen und auch etwas Schatten. Bereits im Vorfeld haben wir gelesen, dass dies einer der meistbesuchten Pärke von Amerika ist. Dementsprechend fühlt man sich auch wie an der Kilbi, wenn man zum Eingang des Parks fährt. Dort befinden sich dutzende von Lodges, Campingplätzen, Einkaufsläden und Restaurants.

Reto hat uns aber in diesem Park einen Campingplatz auf einem Nationalparkcamping ergattern können.

Diese Plätze sind sehr einfach. Ohne Strom, ohne Wasser am Platz und ohne alle Zusatzannehmlichkeiten.

Dafür ruhig, mit viel Natur, mitten im Nationalpark. So waren wir abends im Park, als schon alle Tagestouristen abgereist waren und genossen die herrliche Ruhe.

Die Nacht war dann aber unglaublich heiss, es kühlte erst gegen Morgen etwas ab.

Am nächsten Morgen kamen die Sonnenstrahlen noch nicht ins Tal, ans wir unseren Trip starteten.

Auch hier dürfen keine Autos durch den Park fahren . Dafür fährt ein Bus zirka alle 5 Minuten durch den Park. So hat es im Park keinen Verkehr. Wir fuhren mit dem Bus zuhinterst ins Tal, wo wir dann zu einem Riverwalk starteten. Wir waren nicht ganz die Einzigen. Ganze Massen von Parkgästen wanderten Richtung Fluss. Dort angekommen, wanderten wir durch das Wasser Flussaufwärts. Das fand sogar Luc sehr lustig. Vor allem, weil es ihn in der zum Teil eher starken Strömung mit seinem geringen Gewicht immer wieder fast mitzog.

Reto und ich waren auch zum Teil bis Bauchnabelhöhe im Wasser, und wir mussten unsere Rucksäcke und Smartphones vor dem Wasser schützen.

Cédric war voll in seinem Element und entschloss sich, schon von Anfang an ganz unterzutauchen.

Nach den Hitzetagen war dies eine willkommene Abwechslung. Sogar Luc tauchte vollkommen unter, und je weiter wir gingen, desto weniger mussten wir die wunderbare Atmosphäre mit anderen teilen.

Langsam kam die Sonne ins Tal, und mit der Sonne auch die Hitze. Wir quälten Luc noch zu einem weiteren Walk (er fand es wirklich so gaaaaaaaanz nicht lustig und verschwendete sehr viel Energie mit Jammern und fluchen). Es war aber auch wieder sehr heiss, und so entschieden wir, per Bus wieder zurück zu fahren.

Auch in diesem Park gäbe es noch einige tolle Wanderungen, allen voran den Angels Walk. Diese Wanderung war aber so beliebt, dass man jetzt vorher eine Reservierung braucht. Zudem dauert die Wanderung mehrere Stunden. Dies schien uns bei diesen Temperaturen nicht angebracht.