Cairns … Cape Tribulation …

Cairns … Cape Tribulation …

Weiter ging es mit unserer Reise. Unseren ersten Halt machten mir im Paronella-Park. Dies ist kein Nationalpark, sondern mehr ein privater Botanischer Garten mit Ruinen eines Gutshauses und dessen Nebenhäusern. Der Park war äusserst schmuck und romantisch. Die Parkanlage ist etwas verwildert und die alten Gemäuer sind mit Moos überwachsen. Zum nicht ganz günstigen Parkeintritt gehörte eine Führung und Futter für die Fische und die Schildkröten. Unser mässig motivierte Tourguide erklärte uns, dass auch noch ein in die Jahre gekommenes Krokodil in der Anlage lebt….
Gesehen haben wir das Tier aber nicht, was mich jetzt auch nicht gerade traurig machte.
Im Parkeintritt enthalten war auch ein Einttritt zum Mamu Canopy Walk,Skywalk in den  Baumkronen. Der Walk wurde erstellt, nachdem der Zyklon Harry im Jahre 2006 eine Schneise durch die Wälder des Wooroonooran National Park gezogen hat.
Die Aussicht ist wunderbar, und es gab viele eindrückliche Pflanzen zu entdecken. Nach einer kurzen Weiterfahrt waren wir dann in Cairns. Wir checkten in eiem riiiiiesig grossen Camoingplatz ein. Der Campingplatz hatte sämtliche Schikanen, die ein Kinderherz höher schlagen lässt, und war generell sehr gut ausgestattet und sauber. Zudem halb leer. Also eigentlich alles perfekt. Aber hier wurde uns klar, dass unsere Reise in Australien bald zu Ende ist. Wir werden am 11. Mai in Cairns das Wohnmobil abgeben und dann nach Bali weiterfliegen. Es brauchte an diesem Abend eine grosse Flasche Rotwein….
Aber noch blieben uns einige Tage, und so erkundeten wir am nächsten Tag nach einer ausgedehnten Splashparkrunde die Stadt Cairns. Wir kurbelten so richtig die Wirtschaft an (hoffentlich passen wir nach den Ferien überhaupt noch in die Kleider…), und erholten uns nachher an der Lagune. Dies ist ein grosser Salzwasserpool mit Sandstrand am Meer.
Das Meer hier ist nicht gerade einladend, einerseits wegen des eher sumpfigen Strandes, andererseits wegen den Quallenwarnungen.
Cédric war kaum wieder aus dem Pool rauszukriegen, und als wir dann eine riesige Spielplatzanlage besuchten, war es um die Jungs geschehen…. Der Spielplatz war äwirklich unglaublich. Mehrere Kletterburgen, Spinnennetze und Rutschbahnen, ein Baumstammritiseili und drei (!) Wasseranlagen boten den Kindern alles, was das Herz begehrte.
Wir mussten unsere Jungs fast lossägen… Während der langen Busfahrt zurück zum Camping fing es dann an, zu regnen wie aus Kübeln.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden. Die Sonne schien wieder und wir landeten in Port Douglas. Ein schmucker Ferienort für eher gut betuchte Gäste. Vor allem die Hotelanlagen seien hier sehr exklusiv, und manche internationale Promi verbringe seine Ferien dort. Wir haben keinen gesehen, aber uns gefielen die vielen Pubs und die hübschen Läden, die allerlei Schnickschnack verkauften.
Wir assen in einem Pub zu Mittag du tranken ein Bier mehr, als wir wollten… Ich frage mich immer noch, warum Reto, als er zwei Fanta bestellen wollte, mit zwei Spezialbieren zurückkommen konnte…
Zum Glück musste Reto nur noch einige Minuten fahren, und es war kein Gartenhag im Weg. So erreichten wir unversehrt unseren Camping und die Kinder badeten und spielten, bis es dunkel wurde.
Wir machten uns nun auf zum Cape Tribulation, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Weiter nördlich gelangt man nur mit einem 4WD.
Auf der schönen Küstenstrasse fuhren wir Richtung Norden. Man konnte immer wieder einen Blick auf das Meer und die unglaublich langen Strände werfen. Die Vegetation ist üppig, und an vielen Orten grenzt der Regenwald direkt an den Sandstrand. Sieht toll aus!
Der Daintree River ist die Grenze zum Nationalparkgebiet. Über diesen Fluss gibt es keine befahrbare Brücke, man gelangt nur mit einer Kabelfähre ans andere Ufer. Bevor wir das Wohnmobil verluden, machten wir noch eine Schifffahrt auf dem Daintree River. Eine Krokodiltour sozusagen. Wir sahen tatsächlich einige Krokodile, von ganz klein zu ziemlich gross.
Cédric war ziemlich beeindruckt, dass diese Krokodile WIRKLICH hier leben, einfach so, frei. Wenn wir jetzt sage, dass es hier Krokodile hat, gibt es keine Diskussion mehr, ob wir baden können oder nicht….
Nach der Überfahrt über den River fuhren wir auf einer sehr kurvigen und engen Strasse zu unserem Campingplatz. Eine Schotterstrasse führte uns zu einem Paradies…. Der Platz ist sehr einfach es gibt nur je 2 Toiletten und eine Dusche, kein Telefonnetz und geparkt wird auf der Wiese.
Aber es sind kaum 30m durch einen Palmenwald zum Sandstrand. Am Strand herrscht zwar Badeverbot, es ist aber ein traumhafter Ort. Es liegen unzählige Kokosnüsse am Boden, und man hat unweigerlich den Bacardi-Song im Ohr… What a feeling…
De Wir starteten zum Kokosnussweitwurf und genossen die Ruhe und die Einfahheit. In der Holzhütte beim Camping gibt es eine liebevoll gestaltete Outdoorbar, und abends werden im Holzofen Pizzen gebacken. Es gibt etwa sechs verschiedene Pizzas, sonst nichts.
Die Leute, die den Camping führen, sind kaum 30 und tiefenentspannt. Die Pizza war grossartig, die Kinder spielten mit anderen Jungs, und wir können uns keinen besseren Ort vorstellen…
Manchmal braucht es gar nicht viel, um sich so frei und glücklich zu fühlen.
In der Nacht begann es aber zu regnen, und es regnete heute fast den ganzen Tag. Immer wieder, und die Wolkenbrüche sind jeweils sehr heftig. Wir besuchten hier das Daintree Discovery Centre und liessen uns sehr viel Zeit. In diesem Centre gibt es Informationsfilme, -Tafeln und mehrere kurze Boarwalks durch den Regenwald. Das Ganze mit (deutschem) Audioguide. Es war trotz Regen sehr spannend. Die Kinder fanden vor allem den Walk toll, wo Jurassic-Park-mässig Urtiere am Wegrand standen. Die Skulpturen bewegten sich und machten Geräuschen…. Den Rest vom Tag verbrachten wir mit Boardwalks durch den Regenwald. Es ist unglaublich eindrücklich, wie sich die Pflanzen an das Klima hier adaptiert haben. Der Boden wird immer wieder stark überflutet, was fast schon Bizarre Wurzelgebilde für die Pflanzen erfordert. Leider regnet es immer wieder und es windet sehr stark. Wir übernachten aber heute noch einmal auf diesem traumhaften Campingplatz, bevor wir morgen wieder Richtung Cairns aufbrechen.
Wir haben nun definitiv den nördlichsten Punkt unserer Reise in Australien erreicht. Eigentlich haben wir noch lange nicht genug. Wir haben uns an das Leben im Wohnwagen gewöhnt und lieben es. Die Jungs fühlen sich hier zu Hause.
Wir würden Cédric und Luc so gerne auch noch den Norden und die Westküste zeigen. Es war schön hier im Osten, aber für Reto und mich war es ein ganz anderes Australien, als wir es vor 9 Jahren kennengelernt haben. Erst hier, ganz im Norden, spüren wir diese Ruhe und diese unglaubliche Weite der Natur, die wir im Westen so genossen haben.
Aber es gibt noch viele schöne Orte zu entdecken, nicht nur in Australien, und so freuen wir uns auf Bali…… Wird sicher auch Bacardi-Feeling geben dort…. Und auch mal wieder eine Dusche nur für uns… Und ein gut duftendes (oder wenigstens neutrales) Bett…