Keppel Island …… Eungella National Park …… Mackay ….. Airlie Beach

Keppel Island …… Eungella National Park …… Mackay ….. Airlie Beach

Von Hervey Bay ging es dann weiter, eine ziemlich lange Strecke lag vor uns. Tagesziel war Yeppoon, ein kleiner Ort an der Küste. Wenn wir so lange fahren, suchen wir uns jeweils einen tollen Campingplatz mit Splashpark, Pool und Spielplatz, damit die Jungs sich noch etwas austoben können.
Bis jetzt fahren wir diese langen Strecken ohne Pause, und so haben alle am Ziel einen ordentlichen Bewegungsdrang. So machten wir auch heute wieder zu fast unanständig später Stunde den Pool unsicher. Die Osterferien sind hier nun bald zu Ende, und die Campingplätze leeren sich.
Die Aussie-Kinder müssen am Montag wieder zur Schule, und das merkt man hier ganz deutlich.
Nach einer ruhigen Nacht entschieden wir uns am Morgen spontan für einen Inseltrip zu den Keppel Islands. Am nahe gelegenen Hafen fährt zweimal täglich eine kleine Fähre zur Insel. Die Fahrzeit beträgt eine gute halbe Stunde, und es sollte eine lustige Überfahrt werden. Unsere Seetauglichkeit wurde bei hohen Wellengang ein erstes Mal hart auf die Probe gestellt. Wäre Momeni Marianne dabei gewesen, hätte sie wohl bereits nach etwa zwei Minuten über der Reling hängend die Meerestiere gefüttert.
Unsere Jungs haben die Achterbahngene in sich und amüsierten sich königlich. Ich war froh, als wir uns der Insel näherten und wieder festen Boden unter den Füssen hatten. Da es keinen Hafen hat auf dieser kleinen Insel, mussten wir über einen kleinen Steg direkt ins Wasser.
Die Insel ist ein Traum. Wir spazierten zuerst am menschenleeren Sandstrand, bevor wir über einen etwa einstündigen Buschwalk zu einer Schnorchelbucht gelangten. Rund um die Insel gibt es mehrere Strände, die man nur zu Fuss oder per Schiff erreichen kann. Da das Wasser sehr ruhig ist, und die Korallenriffe sehr nah, sind es ideale Spots zum Schnorcheln, auch für Anfänger.
Während Luc einmal mehr den Sand von A nach B transportierte (warum auch immer. Bleibt wohl auch so eine für mein weibliches Hirn unerfassbare Geschichte, dieses Sändelen), machte Cèdric seine ersten Schnorchelerfahrungen.
Wir genossen diesen Inseltrip vor allem deshalb, weil er von Anfang bis Ende absolut stressfrei war. Ziel hatten wir keines, und so konnten wir uns einfach nach Lust und Laune treiben lassen. Wir mussten nur schauen, dass wir die letzte Fähre noch erwischten, und tuckerten während dem Sonnenuntergang wieder zum Festland zurück.
Diese Insel kann man nicht gerade als Touristenhotspot bezeichnen, und vielleicht hat es uns gerade deshalb so gefallen. Auf Fraser Island kam uns alles ein bisschen zu durchgestylt vor.
Am nächsten Tag mussten wir noch etwas auf dem Campingplatz ausharren, damit Cédric nochmals alle Wasserrutschen ausgiebig testen konnte. So fuhren wir erst gegen Mittag weiter. Wiederum hatten wir eine lange und auch etwas langweilige Strecke vor uns.
Hier machten wir dann auch zum ersten (und hoffentlich auch letzten) Mal Bekanntschaft mit der australischen Polizei… Und zwar so richtig mit Blinkeblinke, dass wir am Strassenrand anhalten mussten. Luc schlief, und ich wunderte mich, dass wir plötzlich anhielten.
Der Junge Mann fragte dann Reto etwas streng, ob er denn wisse, wie schnell er gerade eben gefahren sei. Naja, leider war da eine Baustelle. Man hätte mit deutlich reduziertem Tempo fahren müssen.
Ich wurde schon etwas bleich, da ich mir vorstellte, dass von nun an ich mit der Riesenkiste herumfahren würde… Aber diesen Gedanken fand wohl selbst der Polizist unerträglich, und nachdem der Promilletest 0.0 anzeigte und Reto sein unschuldigstes Gesicht aufsetzte (ja er hat so eins, ich lerne auch immer wieder neue Seiten an ihm kennen), liess er uns geläutert, aber ungestraft davonkommen. Seither habe ich einen neuen Lieblingssatz während der Fahrt. Hab ich vom Polizisten gelernt…. WATCH***YOUR***SPEED!!! (unglaublich wichtig sind die theatralischen Pausen zwischen den Wörtern… und ein sehr strenger Gesichtsausdruck).
So kamen wir glücklich in Mackay an. Auf einem Campingplatz mit traumhaftem Strandzugang. Da taten wir das, was wir am liebsten tun, wenns langsam eindunkelt: Bierli trinken. Die Jungs buddelten auch hier wieder, und alle waren glücklich.
Weiter gings wieder etwas weg von der Küste in den Eungella National Park. Dieser Park ist berühmt für seine Schnabeltiere, die man mit etwas Glück beobachten kann. Zudem bietet sich hier wieder die Gelegenheit, durch den üppigen Regenwald zu wandern.
Der Park ist über eine ziemlich intensive Passstrasse zu erreichen, es war eine abenteuerliche Fahrt. Dass die Klimaanlage immer wieder aussteigt, ist mittlerweile für uns zum Normalzustand geworden. Wir hofften einfach, dass die Bremsen hielten. Taten sie.
Unglaublicherweise sahen wir im Park tatsächlich Schnabeltiere. Drei sogar. Ach, die sind so unförmig und so putzig. Ich glaube, die werden meine neuen Lieblingstiere. Sie tauchen jeweils kurz zum Atmen auf und können dann bis zu zehn Minuten unter Wasser sein. Faszinierende, sehr gemütliche Tiere!
Wir wollten eigentlich noch einen ausgedehnten Buschwalk machen und dann im Park campieren. Der Zyklon hat hier aber schon ziemlich gewütet, und die meisten Wege im Park sind wegen umgestürzter Bäume noch nicht passierbar. Wir konnten nur eine etwa 4km lange Strecke gehen und entschieden uns daher, gleich weiterzufahren.
Wir fuhren also nach Airlie Beach weiter. Airlie Beach ist der Ausgangspunkt für Reisen zu den Whitsunday Islands, einer berühmten Inselgruppe.
In dieser Gegend wütete der Zyklon Debbie am schlimmsten. Die Bäume haben praktisch keine Blätter mehr, die Palmen sehen gestrupft aus und überall liegen Bäume und Trümmer herum. Die Aufräumarbeiten sind noch voll im Gange. Auf der Strecke hierher sahen wir viele grosse Werbetafeln, die wie Gummi vom Sturm gebogen wurden.
Die meisten Campingplätze sind noch geschlossen, und in denen, die geöffnet haben, sind deutliche Spuren der Verwüstung zu sehen. Auch hier sieht alles ramponiert aus. Die Sonnensegel, die sonst überall hängen (über Pools und vor allem über Kinderspielplätzen) sind zerfetzt oder fehlen.
Auch der Hafen und die Hafenpromenade von Airlie Beach sind noch nicht wieder ganz passierbar. Viele Läden sind geschlossen, Gebäude sind zerstört.
Der Tourismus kommt gerade wieder in Schwung. Man hört hier auch, dass die Inseln zum Teil recht verwüstet sein sollen, aber genaue Angaben kann oder will hier niemand machen. Touren finden auf jeden Fall wieder statt und wir haben uns entschieden, einen Segeltrip zu den Inseln zu machen. Wir werden zwei Nächte und Tage auf einem Segelboot mit maximal zwölf Passagieren verbringen.
Am Freitag geht’s los. Ich freue mich riesig, ich wollte schon lange mal segeln gehen. Wir sind sehr gespannt, ob wir seetauglich genug sind, um auf einem so kleinen Boot zu schlafen und vor allem, wie es unseren Jungs gefällt. Es war gar nicht so einfach, einen Touranbieter zu finden, der mit so kleinen Kindern segelt. Vielleicht aus gutem Grunde? Wir werden sehen….
Und während ich hier schreibe, wuseln zwischen unseren Füssen zwei Opossums herum. Gestern war Luc der Erste, der ein Opossum entdeckte. Er redete davon, dass er aus dem Wohnmobil rauswolle, um das Busi zu streicheln. Wir dachten zuerst, er erzählt mal wieder eine seiner fabulösen Geschichten, aber er hat tatsächlich Tiere gesehen. Die sind aber so zutraulich, dass sie uns eher etwas an Ratten erinnern…

Ein Gedanke zu „Keppel Island …… Eungella National Park …… Mackay ….. Airlie Beach

  • 28. April 2017 um 23:03 Uhr
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    Hello ier vier, danke dir Evi für die spannenden, unterhaltsamen und hautnahen Reiseberichte, mit denen wir euch ein Momentchen auf eurer Reise begleiten dürfen. Zum Glück zeigt ihr uns nicht mehr von diesen fantastischen Fotos, es wäre sonst recht schwierig, nicht neidisch zu werden ; )!
    Was ich mich die ganze Zeit frage ist: hat ein Tag in Australien mehr Stunden als in der Schweiz??? Unglaublich was ihr alles schon erlebt und überlebt habt : )! Ich freue mich auf jeden Fall mit euch über die tolle Zeit, die ihr zusammen verbringen könnt und warte gespannt auf eure nächsten Abenteuer. Geniesst es weiterhin und „hebed Sorg“!
    PS: Ganz liebe Grüsse besonders an Evelyne und HAPPY BIRTHDAY ….!!!!!!!

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