Gold Coast …. Binna Burra …. Noosa ….. Fraser Island

Gold Coast …. Binna Burra …. Noosa ….. Fraser Island

Nach einem Grosseinkauf ging es weiter. Ziel war der Lamington Nationalpark, ca. 40 km ausserhalb der Gold Coast. Wiederum eine Testfahrt für Pölzgi. Er ächzte, krachte, schüttelte und schnaufte, brachte uns aber heil zum Ziel. Der Zyklon, der vor wenigen Wochen über grosse Teile der Ostküste hinwegfegte, oder besser gesagt dessen Ausläufer, richtete in diesem Nationalpark erheblichen Schaden an. Viele Walking Tracks sind immer noch nicht passierbar. Es hat im bergigen Gebiet hier viele Erdrütsche gegeben, und sehr grosse Bäume stürzten um. Die Aufräumarbeiten sind immer noch in Gang.
Der Campingplatz war wieder sehr einfach, mitten im Wald, und es hatte sehr viele Zeltcamper. Auf jedem Platz hatte es eine Feuerstelle, wo man mit Eukalyptusholz feuern konnte. Das gab dem ganzen einen Räucherstäbliähnlichen Touch. Ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass Reto und ich uns da sehr wohl fühlten…
Der Platz ist ein Teil der Binna Burra Mountain Lodge. Wunderbar war es da. Es hatte eine sonnige Aussichtsterrasse, schmucke kleine Waldhäuschen für die Hotelgäste und einen tollen Waldspielplatz. Die Kinder waren fast nicht mehr von diesem einfachen, aber sehr originellen Spielplatz wegzukriegen.
So starteten wir unseren kurzen Walk sehr spät. Das erwies sich als absoluter Gücksfall, denn wir waren kaum 10 Minuten unterwegs, als schon das erste Wallaby vor uns davonflitzte. Das erhöhte die Spannung bei uns enorm. Cédric, der vorher über alles Mögliche klagte und kaum seine Beine gebrauchen konnte, war wieder voll dabei. Er wollte nun möglichst viele Minikängis sehen und hüpfte selber wie eins.
Auch Luc war begeistert, aber immer zu spät. Bis er jeweils angedackelt kam, waren die Tierchen längst über alle Berge.
Am Waldrand vor unserem Campingplatz entdeckten wir dann endlich die ersten freilebenden Känguruhs. Es waren eher kleine Waldkänguruhs, aber eines hatte sogar ein Junges dabei. Cédric war ganz glücklich und meinte, jetzt fühle er sich endlich wie in Australien…
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise wieder fort. Wir entschieden uns, die Stadt Brisbane auszulassen. So fuhren wir nur am Rande von Brisbane vorbei und wunderten uns über hunderte Autogeschäfte und Shoppingcenter. Das war nicht der Teil von Australien, den wir sehen wollten, und so näherten wir uns der Sunshine Coast.
Die nächsten zwei Tage wollten wir hier verbringen, wieder etwas relaxter. Noosa ist ein relativ kleiner Ort, aber wunderschön. Die Strände sind einmal mehr perfekt, und der Noosa River macht das Ganze zu einem kleinen Venedig. Die Villen hier lassen darauf schliessen, dass es sich hier um eher zahlungskräftiges Publikum handelt.
Den nächsten Vormittag verbrachten wir im Camping. Der Camping hatte einen eigenen Strand mit Bootszugang. Einige Herren waren am Fischen, und unsere Jungs gruben eine Ninjago-Minions-Hot-Wheels-was-weiss-ich Rennbahn in den Sand. Reto war am Joggen und ich machte nichts, als der eine Fischer mir rief. Er wollte uns Stachelrochen zeigen, die sich elegant und sehr unscheinbar über den Sandboden bewegten. Ich war sehr beeindruckt, diese Tiere einmal live und frei zu sehen.
Ich muss hier wohl nicht erwähnen, dass Cédric kaum noch einen Zeh in das Wasser gesetzt hat.
Für ihn ist es faszinierend und verstörend zugleich, dass alle diese Tiere im gleichen Wasser leben, wo er auch badet… Unsere geplante Kanutour fiel leider dem starken Wind zum Opfer.
Ausgestattet mit Sändelizeugs, fuhren wir am nächsten Tag weiter. Unser Ziel war Hervey Bay, mit einem Abstecher zum Rainbow Beach. Der Rainbow Beach gehört zum Great Sandy National Park, welcher gleich wie Fraser Island, aus Sand besteht. Spannenderweise breitet sich eine üppige Vegetation aus, und gleich daneben hat es Sandholes.
Der Rainbow Beach besteht aus einer Küstenlandschaft, die in den Regenbogenfarben leuchtet. Es war faszinierend. Am Ort Rainbow Beach erstreckt sich einmal mehr ein unglaublicher Strand, und einen kurzen Walk später befindet man sich in einer völlig anderen Welt. Das war unbeschreiblich. Ein Bild davon habe ich auf Facebook gepostet (falls wir in diesem WLAN- Entwicklungsland mal wieder schlechte Verbindung haben und hier keine Bilder hochladen können).
Ein absoluter Höhepunkt bis jetzt.
Doch ein Highlight sollte das Nächste jagen… Heute machten wir eine Touritour nach Fraser Island. Auf dieser Sandinsel gibt es keine Strassen, man kann nur mit einem 4WD herumkurven und braucht eine Erlaubnis. Zudem empfiehlt es sich, Erfahrung mit Sandfahrten zu haben. Hatten wir nicht, und so liessen wir uns chauffieren. Zuerst ging es mit der Fähre übers Meer. Fanden die kleinen Jungs toll.
Dann rein in ein riesiges Geländefahrzeug, Cocodile-Dundee-Verschnitt ans Steuer und los gings.
Wir hatten die Kotztüten allzeit bereit, aber Cédric fand, dass dies eher wie Europaparkbahn fahren sei… Schwarz-Gene halt…
Es rumpelte ärger als im Wohnmobil, aber es war toll. Schliesslich landten wir am 70 Miles Beach. Es fragt sich hier, ob der Beach so heisst, weil er so lang ist, oder weil alle so rasen. Es ist wie auf einem Highway. Und wenn der Strand nicht so wunderschön gewesen wäre, hätte ich das Ganze schon sehr bizarr gefunden… Scheint wohl so ein Testosteron-Ding zu sein. Mit dem krassen Brummbrumm so richtig Offroad zu gehen und am Strand entlang zu brettern. Naja. Für Cédric eines der Highlights, denn das Fahrzeug fuhr zum Teil fast im Meer.
An einem Süsswasserfluss konnten alle noch baden.
Leider regnete es am Nachmittag und es war eher kühl (also nicht so Ostern-in-der-Schweiz- kühl sondern so oh-es-fröstelt-mich-im-nassen-bikini).
So fiel das Bad im Süsswassersee Lake Mc Kenzie ziemlich kurz aus. Sehr schade, denn es war wirklich ein wunderschöner Ort und auch ein toller Ausflug. Auf dem Rückweg sahen wir dann endlich auch noch einen Dingo. Die Dingos sind sehr zahlreich auf dieser Insel. Warntafeln weisen überall darauf hin, wie man sich verhalten soll. Crocodile-Dundee ermahnte unsere Reisegruppe Pinguin auch mehrmals, wir sollen unsere Kinder nicht ausser Reichweite gehen lassen.
Der Trip war wie gesagt, wunderschön, aber es ist schon verrückt, wie täglich hunderte von Touristen auf diese Insel gekarrt werden und dann wie die Chinesischen Reisegruppen in der Schweiz von Ort zu Ort gescheucht werden. Wahrscheinlich wäre es sehr viel eindrücklicher, auf der Insel zu Campen und die Ruhe zu erleben, wenn alle Tagestouristen wieder abgeschnattert sind…
Aber hey, wir haben auch noch eine Strecke vor uns ;-)! Es gibt viel zu sehen!!!!!!!

2 Gedanken zu „Gold Coast …. Binna Burra …. Noosa ….. Fraser Island

  • 28. April 2017 um 22:43 Uhr
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    Hey ihr Abenteurer. Wir lesen die (sehr spannenden und lustig geschriebenen) Reiseberichtete mit grösstem Vergnügen! Die ähnliche Route haben wir genau vor einem Jahr auch erlebt und schwelgen fast weinend in Erinnerungen… Unsere Jungs noch fast mehr, es vergeht fast keine Woche, ohne dass Australien Thema ist. Wir wünschen euch weiterhin viele gute Momente unter dem unglaublichen Sternenhimmel. Wir bleiben dran – Gruss

  • 25. April 2017 um 8:16 Uhr
    Permalink

    Saluti Zäme
    Tja….ich kommentiere halt weiterhin ein wenig alleine…..Nossa, nossa….oder wie ging das noch!?!? Bis jetzt war ich nicht wirklich Fan von Australien aber es reizt immer mehr, wenn man Eure Blogs liest! Die Viecher da würde ich alle knuddeln…inkl. Krokidols…apropos, die müsstet Ihr dann irgendwann auch noch sehen oder!? Spinnen gibt es auch sehr grosse und so! Irgendwie verstehe ich Cédi…mit den Tierchen im Wasser mit und ohne Zähne (brenn, beiss, stech….).
    Wir haben jetzt dann grad wieder einen Kälteeinbruch mit Schnee bis ca. 400m.ü.M. – ich hoffe die liegen falsch. Macht’s guet, Fipo

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