Newcastle…Dorrigo…Byron Bay

Newcastle…Dorrigo…Byron Bay

Am nächsten Morgen ging es weiter, Tagesziel Newcastle. Cédric nahm den Platz des Copiloten ein und ich wurde auf die Rückbank verfrachtet. Selbstverständlich war es Cédric pudelwohl und es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass er diesen Platz nicht mehr kampflos aufgibt. Was macht man nicht alles, damit der Nachwuchs zufrieden ist….

Die 4,5 Stunden nach Newcastle fuhren wir am Stück durch, und wir richteten uns im Camping ein. Lustig, wie die Aussiefamilien campen.
Vis-à-vis von uns eine Familie mit drei Jungs (jesses…). Sie fuhren gleich mit zwei Autos zu und dann packten sie aus…. Das Zelt könnte man an einem durchschnittlichen Schweizer Dorffest als Festzelt gebrauchen, und auch die Campingküche würde wohl im Ernstfall einen grossen Teil der Schweizer Armee verpflegen können. Selbstverständlich wurde das ganze Zeugs auf zwei Stellplätzen ausgebreitet.
Wer meint, dies sei ein Einzelfall, der irrt. Da werden Kühlschränke (doppelt sogross wie unser in Horw (aber der ist ja winzig)!) auf Zeltplätze geschleppt und eingestöpselt, richtige Matratzen in Zelte gepackt und regelrechte Gourmetküchen aufgestellt.
Faszinierend. Wobei man hier auch sagen muss, dass die meisten dieser Familien ihre ganzen Osterferien auf den Plätzen verbringen, und dann macht es sicher auch Sinn, dass man sich häuslich einrichtet.
Jedenfalls fuhren wir mit der Fähre nach Newcastle und waren plötzlich an einem wunderschönen, grossen, praktisch menschenleeren Strand. Die Brandung war ziemlich stark, aber der Strand eher flach. Cédric und Luc rannten wie zwei junge Pferdchen (wir hatten sie ja zuvor auch lange eingepfercht) umher und genossen es sehr.
Es war ein wunderschöner, stressfreier Nachmittag. Die Kinder schliefen das erste Mal ohne Streit und Geschrei ein.

Am Morgen fuhren wir früh los, unser Tagesziel war der Dorrigo-Nationalpark. Auf der Karte etwa 450km, sollte also machbar sein.
War bis zur Abzweigung  in den Park auch noch easy auf dem Highway, aber dann gings innerhalb von 5km 800 Höhenmeter bergauf. Uiuiui… für den alten Passfahrer Reto kein Problem, und als er einmal die Autoschlange hinter uns vorbeiziehen lassen wollte, waren es nur noch zwei, die das Tempo halten konnten… Um das Wohnmobil hatte ich mehr Angst. Die alte Kiste ächzte ganz schön in den Kurven… Aber wir schafften es.
Wir kamen eher spät an, checkten kurz beim „Campingplatz“ ein (freundliche Zone ohne Comfort; dafür mit prähistorischer und verrotteter Eirichtung, aber der Einzige Platz weit und breit), und begaben uns in den Nationalpark. Im Infocenter erklärte uns die nette Frau, dass der Walk 6,6km lang sei und man 2-2,5 Stunden brauche. Da wir am nächsten Morgen weiter wollten, musste dieser Walk jetzt noch sein, bevor es eindunkelte…
Der Weg führte durch einen satten Urwald mit alten, riesigen Bäumen, vorbei an schönen Wasserfällen. Es tat uns richtig gut, uns wieder einmal zu bewegen und wir genossen die Ruhe. Ich fand vor allem die satten Farben toll, Cédric war fasziniert von den langen Lianen. Da wir so spät unterwegs waren, hatten wir den ganzen Weg praktisch für uns alleine.
Cédric meldete aber das Bedürfnis an, er wolle jetzt endlich mal richtig baden. Wir hatten auch das Gefühl, dass wir mal einen Tag Ruhe brauchen und suchten noch am Abend nach einem Campingplatz mit einer kinderfreundlichen Einrichtung, wo wir zwei Nächte bleiben können.
War gar nicht so einfach, denn wir näherten uns Byron Bay und der Gold Coast, und da machen alle Ferien um diese Zeit.
In Byron Bay wollten wir einen kurzen Strand-und Citystop einlegen. Wir fuhren in die Stadt hinein und standen sofort im Stau. Okay, es war Ostersamstag, aber haben die Aussies keine Familienfeiern? Müssen da wirklich alle zum Strand? Oder finden die Familienfeiern am Strand statt?!?
Einewäg, gerade als wir uns entschieden, weiterzufahren (eine Parklücke für ein Wohnmobil zu finden, wenn alles bereits zuparkiert ist, ist nicht ganz einfach), tat sich vor uns ein leeres Feld auf und wir kamen doch noch in den Genuss dieses tollen, weitläufigen Strandes.
Nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unseren Platz an der Gold Coast. Dieser Platz bietet das volle Kinderentertainement: Piratenpool mit Rutsche, geheizter Pool, Whirlpools, Splashpark, mehrere Spielplätze, Riesentrampolin (ui wirklich riesig) und  Kinderanimation (Openairkino mit Kinderfilmen täglich). Was soll ich sagen? Die Kinder finden es toll.
abends testeten wir noch die Pools aus und waren fast die letzten im Whirlpool, und gleich am nächsten Morgen wurden das Trampolin und der Splashpark in Beschlag genommen. STUNDENLANG…
Da der Park sehr ausgebucht ist, musste wir heute morgen unseren Platz wechseln und haben nun nicht einen gewöhnlichen Platz, sondern ein kleines Häuschen auf unserem Platz mit einem Ensuite-Bad. So lustig. Bitzli Luxus. Ich geniesse das sehr 😉

Am Nachmittag machten wir uns noch per Bus auf den Weg zur Gold Coast. Das ist eine recht grosse Küstenregion (Surfers Paradiese etc. ) mit zahllosen Hochhäusern und Hotelkomplexen. Ein Restaurant reiht sich ans Andere, es ist ein regelrechtes Durcheinander. Ich fands richtig gruusig, bis wir dann über einen kleinen Hügel durch ein Wäldchen gingen du sich eine völlig andere Welt auftat: Ein kilometerlanger Sandstrand, überhaupt nicht überfüllt.
Unglaublich so etwas. Dies ist ein absoluter Ferienhotspot in der Hauptreisezeit und man hat das Gefühl, dass man fast alleine am Strand ist. Luc rannte wieder wie ein Irrer durch die Wellen und freundete sich mit einem Pelikan an, und Cédric und ich sammelten kiloweise Muscheln. Traumhaft!
Von dem Halligalli hier auf dem Platz haben Reto und ich aber genug und morgen geht’s wieder auf Passfahrt….

Ein Gedanke zu „Newcastle…Dorrigo…Byron Bay

  • 20. April 2017 um 9:17 Uhr
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    Saluti Ihr Pläuschler, herrlich zu lesen wie schön Ihr es habt…während hier der üble, normale Arbeitstag herrscht – wohlverstanden bei minus Temp. in der Nacht, seit zwei Tagen immer wieder mit Schneefall und eisigem Wind. Tja, wer zu hause bleibt ist selber schuld, sagt man doch!?!
    Gruss Euch Vieren
    Fipo

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