Grand Canyon South Rim

Grand Canyon South Rim

Die Nacht war so ruhig wie noch nie. Und unsere Jungs würden wahrscheinlich heute noch schlafen, hätten wir sie nicht geweckt.

Reto und ich geniessen jeweils die Stunde am Morgen, wenn die Jungs noch schlafen. Wir trinken dann den ersten Kaffee und besprechen den Tag.

Heute hatten wir wieder einmal ganz besondere Gäste. Mehrere Rehe und ein Rehkitz spazierten unmittelbar vor unserem Womo vorbei und verweilten dort auch eine gute Weile. Die Plätze hier in den Nationalparks sind wirklich so unfassbar schön.

Schon bald kam der Tag, und wir fuhren an den bekannten Grand Canyon South Rim.

Ich habe ja gestern schon etwas darüber geschrieben. Die Luftlinie zwischen North und South-Rim beträgt ca,15 Meilen, die Fahrt mit dem Auto oder Womo aber über 200. So waren wir einige Zeit unterwegs.

Im South Rim angekommen, trauten wir unseren Augen nicht: Es hatte tausende von Menschen, hunderte von Autos, dutzende von Parkplätzen. Hier fuhr wieder ein Parkbus, oder besser gesagt, es gibt drei Linien von Parkbussen. So ein bisschen wie in einem Freizeitpark. Überall hat es auch Souvenirshops. Die einen verkaufen nur Tourimist, die anderen tarnen es noch mit kulturellem Hintergrund.

Es war für uns wirklich ein absoluter Kulturschock im Vergleich zu gestern. Auch das Klientel schien sich völlig zu verändern. Dieser Ort ist in einem Tag von Las Vegas aus zu erreichen, und man könnte hier von Fast-Tourismus reden. Wie Luzern-Gstaad-Interlaken.

Aber: Es ist auch hier wieder absolut beeindruckend. Ich habe noch nie etwas derartiges gesehen. Wir waren komplett sprachlos. Der Blick auf den Canyon ist hier nochmals beeindruckender. Ich verstehe, dass dies ein absoluter Touristen-Hot-Spot ist. Etwas vom Schönsten, was ich je gesehen habe.

Zum Glück hatten wir auch hier wieder einen Stellplatz im Nationalpark (hier auch nicht so schwierig, es hat 300). Wir konnten uns also für alles viel Zeit nehmen. Der Himmel verdunkelte sich, und es begann zu tröpfeln….

Wahrscheinlich verliessen deshalb sehr viele Menschen den Park. Als wir bei Sonnenuntergang an dem berühmten Hopi-Point waren, befanden sich dort nicht, wie gewöhnlich, hunderte, sondern nur dutzende von Menschen. Leider zeigte sich die Sonne nur kurz, deutete in den schönsten Farben an, was sie mit dem Canyon anstellen könnte, verschwand aber dann wieder hinter den Wolken.

So konnten wir leider den blutroten Sonnenuntergang nicht bestaunen.

Als Reto und ich anschliessend noch draussen vor dem Womo sassen, diskutierten wir darüber, ob jetzt der North oder der Southrim schöner war. Wir kamen zu keinem Ergebnis. Wenn ihr einmal hier seid, solltet ihr Beides sehen.

Am North Rim ist es sehr gemütlich, authentisch und es hat sehr wenige Menschen. Man kann den Canyon geniessen, und auch die Natur ist wunderbar. Vor allem die kleinen Walks an die Aussichtspukte sind unvergesslich und erzeugten bei uns auch ein bisschen Gänsehaut, da sie sehr exponiert waren.

Am South Rim hingegen ist alles gesichert. Man ist zu jeder Zeit umgeben von Dutzenden von Menschen. Die Souvenirshops und die vielen Parkplätze sind anstrengend.

Aber die Sicht auf den Canyon ist noch atemberaubender als am North Rim.

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