San Francisco

San Francisco

Endlich konnte unsere Reise am Mittwochmorgen starten!


Sehr rechtzeitig nahmen wir morgens den Zug zum Flughafen (Danke nochmals, Irene).
Zum Glück, denn am Flughafen herrschte absoluter Hochbetrieb.

Das Boarding war mehr als rechtzeitig, und voller Vorfreude warteten wir auf den Start, als es einen Knall gab und alle Lichter ausgingen. In der Nähe habe ein Blitz eingeschlagen, was zu einem Stromausfall geführt habe. Nun ja, das machte mich persönlich nicht ruhiger.
Einige Minuten später leuchteten alle Bildschirme wieder, und es hätte weitergehen können. Wegen starken Gewittern konnten wir erst mit gut eineinhalb Stunden Verspätung starten. Auch der Flug war wettermässig ziemlich unruhig, ansonsten aber sehr angenehm.
Zwölf Stunden später landeten wir am frühen Abend in San Francisco. Alle waren vom Flug und der Zeitverschiebung ziemlich erschlagen, und so holten wir uns eine Pizza und gingen schon ziemlich früh ins Bett.
Am nächsten Morgen erwachten wir noch vor den Hühnern und waren schon bald in der Stadt unterwegs. Unser Hotel war nahe bei der berühmten Fishermans Wharft, also perfekt gelegen für alle Unternehmungen.
Wie immer, erkundeten wir die Stadt zuerst zu Fuss. Unser Körper lechzte geradezu nach Koffein, und als versierte Espressotrinker bewegten wir uns aus diesem Grunde in Richtung italienischem Quartier. Nicht alle Teilnehmer unserer Reisegruppe waren begeistert von dieser Idee, aber Reto und ich setzten uns durch.
Wir fanden aber kein einziges offenes Cafè, und deckten uns daher in einem Delikatessenladen mit Frühstücksutensilien und Kaffee ein. Beim Bezahlen konnten wir erahnen, was die Reiseführer und Schreiberlinge der Reiseblogs mit „sehr teuer“ meinten.
In einem Pärkli verpflegten wir uns, und schauten den Menschen zu, die mit ihren Hunden Gassi gingen. In dem Park gab es auch einige Gruppen, die Tai Chi (oder so) praktizierten. Die Kinder sahen der Choreographie fasziniert zu. China Town grenzt an das italienische Viertel, und offensichtlich findet die morgendliche Turnstunde in Italien statt.
Gestärkt gingen wir weiter durch die wunderbare, hügelige Stadt mit den unglaublich steilen Strassen. Natürlich fotografierten wir auch die legendäre Lombard Street mit ihren engen Kurven und bestaunten die bunten und originellen Häuschen.
Nachmittags sahen wir uns dann noch den legendären Pier 39 an. Diesen Pier haben die Seelöwen seit langer Zeit in Beschlag genommen und liegen da auch oft in Scharen rum. Ein absoluter Touristenmagnet!
Bei uns waren viel mehr Menschen als Seelöwen da, aber eine Handvoll dieser lustigen Tiere posierte ziemlich entspannt .für uns Touristen
Am Pier 39 steppt der Bär mit dutzenden von Läden für allerlei Souvenirs und anderem Gschmöis, und es wimmelt von Fressbuden. Nicht so Retos Geschmack, und so verliessen wir diesen Rummelplatz schon bald wieder, um noch San Francisco „downtown“ zu erkunden.
(Nunja, Luc hat ein neues Plüschtier. Es bleibt bestimmt nicht der einzige Familienzuwachs…)
Das eigentliche Zentrum bietet die üblichen Luxusläden und Ladenketten wie jede andere Grossstadt, einfach mit dem Charme von San Francisco. Zum Stadtbild gehören leider auch überaus viele Obdachlose Menschen. Diese Menschen so nahe zu sehen, zu hören und auch zu riechen war insbesondere für unsere Jungs ein einschneidendes und auch trauriges Erlebnis.
Wir schlenderten noch durch Chinatown zurück zum Hotel, und Luc war so am Ende, dass er nicht einmal mehr essen mochte. Kein Wunder, mein Iphone meinte, wir seien 17 Kilometer durch die Stadt gewandert…
Am nächsten Morgen mieteten wir für uns alle Velos. Wir erhofften uns, dass so die Distanzen für Luc etwas einfacher zu bewältigen sind.
Zunächst aber gingen wir per Schiff zu der Insel, auf der sich die Ruinen des Gefängnis Alcatraz befinden. Zum Glück hatten wir diesen Trip bereits im Voraus gebucht, denn der nächste offiziell freie Termin wäre in über einer Woche gewesen.
Die Touristenmassen werden gekonnt mit einem Audioguide durch die Gemäuer geführt. Leider waren die Informationen unserer Meinung nach etwas zu knapp gehalten. Wir hätten gerne etwas mehr über all die gescheiterten Ausbruchsversuche der Häftlinge oder über die prominenten Insassen wie Al Capone erfahren.
Aber auch so war es eindrücklich, die Zellen und die Mauern zu sehen und zum Teil zu betreten, wo bis im Jahre 1963 Menschen eingesperrt waren. Ich finde solche Schauplätze immer faszinierend, aber auch gruselig.
Apropos gruselig. Schön, dass alle diese Vögel auf dieser Insel ungehindert nisten dürfen, aber es stinkt so grauselig auf dieser Insel, dass man sie gerne wieder verlässt.
Anschließend machten wir uns mit dem Velo auf, um die berühmte Golden Gate Bridge zu erkunden.
Diese Brücke liegt praktisch den ganzen Tag immer im Nebel. Lustigerweise liegt der Nebel sehr oft wie ein Schleier nur gerade auf der Brücke, während der Rest der Stadt sonnig ist.
Auch wir radelten in starkem Wind und Nebel über die Brücke. Ehrlich gesagt, habe ich mir diese Velofahrt etwas ruhiger vorgestellt. Allenfalls mit Flowers in meinem Hair, nicht mit einem üblen, stinkenden Helm auf dem Kopf und einem tosenden Autolärm um mich herum.
Immerhin lichtete sich der Nebel, und Reto hat uns sanft überzeugt, noch einen Hügel zu erradeln. Und so konnten wir die traumhafte Aussicht auf die Brücke geniessen und wunderbare Fotos machen. Ausserdem haben wir noch Horwer angetroffen. So ein Zufall!
Der Nebel kam wieder, und wir nahmen den Rückweg unter die Räder. Der Wind hat so stark geblasen, dass es Luc fast weggewindet hat. Es war dann auch ziemlich kalt, bis wir wieder aus dem Nebel herauskamen.
Alle hatten nun die Nase voll vom Velofahren. Die Kids gingen zurück ins Hotel, und Reto und ich tranken noch ein Bierli. In einer Brauerei. Ohne Schaum, aber teuer wie Champagner.
Im Italienischen Quartier assen wir wunderbar und fielen nach einem Bier mit unseren Horwer Bekannten todmüde ins Bett.
Da war er auch schon, unser letzter (halber) Tag in San Francisco. Die Fahrt mit der Cable Car hatten wir uns bis zum Schluss aufgehoben. Bereits vor 9 Uhr standen wir bereit, um dieses Spektakel zu erleben. An den Tagen vorher haben wir jeweils die ellenlangen Menschenmassen gesehen, die auf die Bahn warteten. Der nette Ticketverkäufer sagte uns dann, dass es morgens kaum Wartezeiten gibt. Dieser Tipp war Gold wert, und die Fahrt mit dieser nostalgischen Bahn ein Erlebnis. Vor allem auch, weil man so hautnah am Fahrer ist, der mit Bremse und Gas herumhantiert, dass er abends bestimmt kein Training mehr braucht.

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